00:00:00: Datenschutz Deluxe, der Podcast rund um das Thema Datenschutz und IT mit Dr. Klaus Meffert und Stephan Plesnik.

00:00:14: Ja, liebe Zuhörer, herzlich willkommen zum Datenschutz Deluxe Podcast. Ich bin Stephan Plesnik und bei mir ist natürlich wie immer Dr. Klaus Meffert.

00:00:22: Klaus, ich begrüße dich. Wie geht es dir?

00:00:25: Hallo Stephan, mir geht's gut. Vielen Dank, dass wir heute wieder zusammen sind. Ich hoffe, dir geht's auch gut und die Zuhörer sind gewappnet für unser Gespräch.

00:00:35: Ja, also bei mir ist auf jeden Fall alles paletti. Und den Zuhörern geht es bestimmt ähnlich gut. Wenn ich mit dem kleinen Zitat die neue Folge beginne, dann ist auch jedem direkt klar, worüber wir reden werden.

00:00:48: Und zwar ist es ein Zitat von Peter E. Schumacher und der hat gesagt, durchs Abhören bekommt das Zuhören eine völlig neue Dimension.

00:00:58: Und mit diesem Wortspiel möchte ich ein Thema einleiten, das im weitesten gefasst Überwachung bedeutet.

00:01:06: Aber ich möchte mit einer aktuellen Thematik starten, die so in den letzten Wochen mir mehrfach in unterschiedlichsten Artikeln wieder reingespült wurde.

00:01:15: Und zwar geht es da um die Firma Tesla, die mal wieder negative Schlagzeilen gemacht hat, wozu gehört, dass wohl Mitarbeiter des Unternehmens nach außen rausgegeben haben,

00:01:25: dass es eine interne Firmenpolitik war, doch gerne in Chats und Nachrichten Privatvideos, die die Tesla-Fahrzeuge von ihren Besitzern machen, zu teilen und darüber sogar Highscores zu führen.

00:01:41: Und da bekommt dann das ganze Thema mit dem Abhören doch eine völlig neue Dimension im ersten Moment, finde ich,

00:01:49: weil es jetzt also bekannt ist, dass gegen die Aussagen der öffentlich einsehbaren Datenschutzerklärung auf der Webseite von Tesla es eben nicht so ist,

00:01:58: dass die Videos nicht einfach nur dann gemacht werden, wenn irgendwie eine Kollision passiert ist und man dann quasi so eine Art Dashcam-Beweisvideo hat von den paar Sekunden vor dem Aufprall,

00:02:10: sondern es geht hier wirklich darum, dass auch die Innenkameras die Leute ausspioniert haben bei diversen Aktivitäten, die auch eine Intimsphäre berühren können,

00:02:21: die man so auf dem Rücksitz von Autos dann vielleicht durchgeführt hat und dass das halt unter den Mitarbeitern geteilt wurde.

00:02:27: Also, die Frage ist, was machen wir mit der ganzen Überwachung und was tun wir vor allen Dingen jetzt auch mal so aus der Sicht Privatperson,

00:02:37: ich besitze einen Tesla, Mitarbeiter und Unternehmer, wie geht man mit so einer Thematik um, was würdest du da machen, was würdest du tun als Unternehmer und als Privatperson?

00:02:47: Ja, also als Unternehmer würde ich keine Teslas kaufen, denn sie sind ein riesengroßes Datenschutzproblem und haben auch keine Straßenzulassung in Deutschland.

00:02:56: Das muss man einfach dazu sagen, zur Straßenzulassung nur ganz kurz, Tesla ist zwar ein Auto, was an sich funktioniert, natürlich, Räder und so weiter, Motor,

00:03:05: aber die Software, die da benutzt wird, ist ja ein wesentlicher Bestandteil dieses Fahrzeugs, die hat eine Zulassung für eine bestimmte Version

00:03:13: und diese Version wird aber permanent aktualisiert und für diese Aktualisierungen gibt es keine Zulassung,

00:03:20: das heißt, alle Teslas, die auf deutschen Straßen fahren, fahren da rechtswidrig und ich finde es unmöglich, wie sowas sein kann.

00:03:27: Jetzt zu dem Video.

00:03:29: Das ist der Hammer, das wusste ich gar nicht, das ist ja total geil.

00:03:32: Ja, das ist so, das Kraftfahrtbundesamt macht halt, was es will, es kümmert sich auf den feuchten Dreck um Gesetze, die nicht eingehalten werden,

00:03:40: sondern guckt, wer hält die Gesetze nicht ein, wenn es Volkswagen mit der Abschaltvorrichtung ist, dann ist es in Ordnung,

00:03:48: wenn es jetzt ein kleines Unternehmen wäre, würden sie drauf fahren wahrscheinlich und wenn es Tesla ist, wieder groß genug, dann machen sie wieder nichts,

00:03:54: also finde ich unmöglich. Vielen Dank Kraftfahrtbundesamt, eure Berechtigung ist mir nicht ganz klar, aber irgendeine habt ihr schon.

00:04:02: Jedenfalls zu der Kamerathematik. Also mir persönlich, wenn ich jetzt nicht im Tesla bin, als Mitfahrer oder so, als Fahrer ist es mir egal,

00:04:11: ob der Tesla-Fahrer gefilmt wird, das ist sein Problem, das ist natürlich ein großes Problem, da hast du schon recht, das darf nicht sein,

00:04:16: aber es geht ja schon vorher los. Ich war mal bei einem Sachverständigentreffen, da haben drei mit am Tisch sitzende Personen einen Tesla gehabt,

00:04:27: das scheint da wohl in zu sein in diesen Kreisen und die haben alle drei ihr Handy rausgeholt und mir ganz stolz gezeigt auf dem Parkplatz,

00:04:35: was da die Kamera von ihrem Tesla gerade filmt. Also die Kamera von dem Tesla filmt permanent, wenn das irgendwo steht, das Fahrzeug.

00:04:42: Das ist auch verboten, sage ich. Zumindest ist es so, dass diese Daten, die werden ja zu Tesla geschickt und von da werden sie dann zur Tesla-App

00:04:54: auf das Handy des Besitzers oder Fahrzeughalters geschickt und das dürfte aber eigentlich erst passieren, wenn ein Anlass vorliegt oder ein Anlass angenommen werden könnte,

00:05:07: wie du sagtest, eine Kollision steht bevor oder sowas in der Art oder es gab eine starke Bremsaktion oder jemand hat das Auto angerempelt oder sonst irgendwas.

00:05:15: Oder es steht da vielleicht zehn Minuten direkt einen Zentimeter neben dem Auto, könnte man auch über einen Anlass reden, aber einfach nur einer, der vorbeigeht,

00:05:22: da hat die Kamera nichts zu melden an irgendjemanden und jeder, der einen Tesla besitzt, sieht aber, was da passiert vorhin da neben dem Auto und das geht einfach nicht.

00:05:31: Das ist schon ein riesen Datenschutzproblem und da würde ich auch ehrlich gesagt, wenn mich da jemand filmt und ich da was mache, was ich nicht möchte, dass er es tut,

00:05:40: dass er das weiß, dann würde ich ihn vielleicht auch gerne mal verklagen. Leider ist es noch nicht passiert oder zum Glück, aber das wäre mal sehr spannend,

00:05:48: dann würde man nämlich alle Teslas abmahnen, alle Tesla-Fahrer abmahnen können, wenn sie ihr Auto irgendwo abstellen, außer die Kamerafunktion wäre deaktivierbar.

00:05:57: Das weiß ich nicht, aber zumindest, dass die Kamera filmt, ist ja schon mal, also anlasslos, ist ein riesen Problem und deswegen würde ich deine Frage so beantworten,

00:06:06: dass wenn ich ein Unternehmen bin, was Teslas mietet oder kauft und um sie Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, wäre ich da sehr, sehr vorsichtig,

00:06:15: weil es ist wie bei Windows, wenn ich als Arbeitgeber einen Arbeitnehmer habe und dem aufnötige Windows zu benutzen,

00:06:24: ich gebe zu, da gibt es nicht viele Möglichkeiten, aber es ist halt rechtlich so, dann kann es sein,

00:06:29: dass der Arbeitnehmer vielleicht eine Klage gegen mich als Arbeitgeber führt, wenn er unzufrieden ist mit mir als Arbeitgeber oder gekündigt hat oder gekündigt wurde,

00:06:36: weil Daten des Arbeitnehmers eben dauerhaft zu Microsoft geschickt werden in der Verantwortlichkeit des Arbeitgebers.

00:06:42: Bei Tesla ist es genauso, nur dass man da wirklich eine Wahl hat. Es gibt ja tatsächlich sehr, sehr viele Autos, die man nutzen kann anstatt dem Tesla.

00:06:50: Also insofern würde ich davon abraten, aus Datenschutzsicht einen Tesla zu besitzen.

00:06:56: Verstehe ich das richtig, wo du das Beispiel mit der Microsoft-Geschichte gesagt hast, nur um das kurz mal in einem Satz zu eruieren.

00:07:02: Du denkst, dass wenn ich jetzt als Mitarbeiter da eine Klage vorbringe und sage, hier pass auf, lieber Arbeitgeber, du nötigst mich Windows zu nutzen,

00:07:10: du denkst, dass quasi die Rechtsgrundlage da ist, Schadensersatz, weil die personenbezogenen Daten übertragen werden, unwissentlich oder dass auch nicht verhindert wird.

00:07:21: Und auf der anderen Seite denkst du aber eher, dass es da sehr unwahrscheinlich ist, dass ich mit der Klage durchkomme wegen dem Mangel an Alternativen,

00:07:29: die ich als Unternehmer meinen Mitarbeitern bieten kann?

00:07:33: Nicht unbedingt, also natürlich hast du Recht, das Gericht könnte schon eventuell sagen, ja es gibt ja keine Alternativen,

00:07:38: aber zumindest müsste der Arbeitgeber vorher den Mitarbeiter informieren, dass da bestimmte Datenverarbeitungen stattfinden, das passiert ja so gut wie nie.

00:07:46: Weiß ja auch keiner außer Microsoft, was da an Telemetriedaten rübergeschickt wird.

00:07:50: Und bei jedem, ach man kann das auch verhindern, aber nach dem Update von Windows schickt Microsoft sich weiter die Telemetriedaten.

00:07:56: Ich hatte gestern zufällig ein Gespräch mit einem Vertreter einer Datenschutzbehörde, der selbst sagte,

00:08:02: die treffen sich regelmäßig mit Microsoft-Vertretern, einmal im Jahr oder zweimal im Jahr.

00:08:07: Und dann jedes Mal fragt er Microsoft, was habt ihr denn jetzt geändert seit unserem letzten Gespräch,

00:08:11: wenn ihr jetzt die Telemetriedaten nicht mehr geschickt und Microsoft sagt, wir haben eigentlich nichts geändert.

00:08:16: Also es wird natürlich in einen 20-minütigen Dialog verpackt, diese Antwort.

00:08:21: Und dann sagt er, ja, aber ihr hört doch einfach auf, die Telemetriedaten an euch selbst zu schicken.

00:08:26: Dann wäre das Problem gelöst, ja, aber Microsoft schickt sich einfach munter weiter Daten zu.

00:08:31: Und da ist einfach die Wahrheit, Microsoft wird nicht sanktioniert,

00:08:35: allerdings die Behörden in Deutschland verbieten jetzt öffentlichen Trägern, Microsoft-Produkte in gewisser Weise zu nutzen,

00:08:41: was Microsoft hoffentlich auch sehr wehtun wird, der Behördenvertreter sagt es mir.

00:08:45: Aber zu deiner Frage, es kann schon sein, also ich sehe da schon sehr gute Chancen,

00:08:49: dass die Klage eines Arbeitnehmers erfolgreich sein wird.

00:08:52: Vor allem, weil ja auch die Arbeitsgerichte arbeitnehmerfreundlich sind, soweit ich das weiß.

00:08:56: Es gab jetzt vor kurzem zum Beispiel einen Fall, da hat ein Arbeitnehmer 10.000 Euro Schadenersatz bekommen,

00:09:02: weil das Auskunftsgesuch, was er an seinen Arbeitgeber gestellt hat, nicht beantwortet wurde.

00:09:07: Da muss man allerdings auch dazu sagen, der Arbeitgeber hat sich wohl 20 Monate Zeit

00:09:13: oder 21 Monate Zeit gelassen mit dem Auskunftsgesuch' und für jeden Monat der fehlenden Auskunft

00:09:18: hat das Gericht dem Arbeitnehmer 500 Euro Schadenersatz zugesprochen.

00:09:21: Das sind 10.000 Euro, ist nicht schlecht, ja? Also 500 Euro auch nicht.

00:09:26: Da kommen dann die Verfahrenskosten noch dazu und dies und das, eine ganze Ärger.

00:09:29: Also ich würde schon sagen, die Klage eines Arbeitnehmers kann schon erfolgreich sein, wenn er das richtig macht.

00:09:34: Ja, definitiv. Also nach dem Beispiel, was du da gerade gebracht hast, schon.

00:09:38: Liebe Zuhörer, merkt euch das gut, wenn ihr bei der Arbeit mit Windows arbeitet,

00:09:42: habt ihr jetzt vielleicht so eine Idee, wenn ihr euren Chef nicht mögt, aber das müsst ihr selber wissen.

00:09:47: Ich gehe mal zurück auf das Thema Tesla und diese Videoüberwachung.

00:09:53: Im Kern, ich habe mir gerade mal die Datenschutzerklärung von Tesla aufgerufen mit den Autopilotdaten.

00:09:58: Das ist so ziemlich der einzige Bereich, wo es um Videoüberwachung geht.

00:10:02: Das auch sehr spannend ist, weil die Videoüberwachung des Fahrzeugs hat mit dem Autopiloten erstmal nichts wirklich zu tun.

00:10:08: Aber sie differenzieren zwei Fälle, wofür sie halt diese Videoaufzeichnungen tätigen.

00:10:13: Es gibt also einmal Außenkameras und Innenkameras und dann gibt es halt die Aufzeichnung sicherheitsrelevanter Vorfälle und die Aufnahmen zum Flottenlernen.

00:10:23: Dieses Flottenlernen ist genau das, was die Fahrzeuge, was du gerade beschrieben hast, konsequent die ganze Zeit tun.

00:10:30: Sie filmen ihre Umgebung, sie lesen in diesen Videodaten bestimmte Marker aus, wie Fahrbahnmarkierungen, Straßenschilder, Lichtzeichen, Ampeln und so weiter und so fort.

00:10:41: Und dadurch wird für alle Teslas das Selbstfahrerlebnis verbessert, so wird es gesagt.

00:10:48: Das Interessante ist, hier steht, selbst wenn sie dieser Weitergabe zustimmen, sind die Kameraaufzeichnungen auf 30 Sekunden begrenzt und bleiben anonym.

00:10:58: Sodass sie nicht mit ihnen oder ihrem Fahrzeug in Verbindung gebracht werden können.

00:11:02: Und das, finde ich, ist ein ganz wichtiger Hinweis, weil der ist ja mega irreführend.

00:11:06: Es geht ja gar nicht darum, dass mein Fahrzeug, wenn es die Umgebung filmt, mich anonym hält,

00:11:12: sondern dass ich einen Rechtsbruch begehe, weil ich Leute gegen ihren Willen aufnehme und diese Daten dann eben auch noch automatisiert an Tesla übertragen werden.

00:11:23: Der Modus, den du gerade ansprachst, den erwähnen sie dann auch noch mal einzeln, das ist der Wächtermodus.

00:11:29: Und da kommen wir jetzt an den Punkt, wo wirklich jeder Einzelne, der so ein Fahrzeug besitzt, sagen sollte, das ist eine grob fahrlässige Frechheit, dass Tesla so vorgeht.

00:11:38: Die haben in dieser Wächtermodus-Geschichte, wird dann halt beschrieben, wie das funktioniert.

00:11:42: Genau wie du gerade meintest, man hat diesen Live-Kamera-Zugriff, kann das auf dem Handy sich angucken und so weiter, alles wunderbar.

00:11:47: Und das endet, und jetzt kommt es mit dem Hinweis, es liegt in ihrer alleinigen Verantwortung,

00:11:52: alle vor Ort geltenden Vorschriften und Bestimmungen zum Schutz persönlichen Eigentums hinsichtlich der Verwendung von Kameras zu beachten und einzuhalten.

00:12:00: Ja, wie soll das gehen? Ich weiß nicht, ob man die Kameras ausschalten kann, wenn das Fahrzeug parkt.

00:12:04: Das weiß ich nicht. Ich habe keinen Tesla und werde mir auch keinen kaufen.

00:12:06: Ich finde die auch hässlich, muss ich sagen, die meisten Teslas.

00:12:09: Vielleicht nur zur Hässlichkeit, der eine Tesla-Fahrer sagt, ja, ist doch egal, wie das Fahrzeug aussieht.

00:12:14: Ich sehe es anders. Also klar, wenn man sich so ein teures Auto kauft, das ist schon sehr teuer, ein Tesla, sehr, sehr teuer,

00:12:19: dann sollte es auch halbwegs vernünftig aussehen, finde ich.

00:12:23: Aber jeder Mensch ist anders und niemandem ist verboten, ein hässliches Auto zu fahren.

00:12:26: Wobei manche Teslas ganz gut aussehen, aber die günstigeren finde ich sehr, sehr hässlich.

00:12:31: Wie so ein Plastikauto sehen die aus und die sind auch wirklich, bei dem einen, der so ein Tesla-Jünger ist,

00:12:36: da hat sogar das Fahrzeug mal ein bisschen gebrannt und der hat sich auch beschwert über den Kundensupport, aber das nur nebenbei.

00:12:41: Also bei Tesla ist auch nicht alles Gold, was glänzt.

00:12:44: Genauso wie bei Microsoft Teams ist auch eigentlich ein sehr, sehr schlechtes Produkt, finde ich.

00:12:48: Wenn man mal genau diese Probleme mit Principles und dies und das und Outlook 2016 funktioniert damit nicht und so weiter, na egal.

00:12:56: Also jedenfalls, um das mal ein bisschen konstruktiver zu sagen mit diesem Wächtermodus, was du angeführt hast.

00:13:02: Also entweder kann der Fahrzeughalter oder der Fahrer, der diese App gerade nutzt, die Kameras deaktivieren.

00:13:10: Dann sollte er es tun, wenn er parkt.

00:13:12: Wenn er das nicht kann, dann wüsste ich nicht, wie er die Gesetze einhalten soll.

00:13:15: Da könnte er die Kameras höchstens abkleben.

00:13:17: Ich vermute aber, dass das Auto dann nicht mehr richtig funktioniert.

00:13:19: Weiß ich nicht, aber er müsste die Kameras dann blind machen.

00:13:23: Anders wäre es, die Software von Tesla könnte das wahrscheinlich sogar auch bis zum gewissen Grade,

00:13:29: wenn ein, ich habe das vorhin schon mal angedeutet, wenn ein Anlass vorliegt oder angenommen werden kann.

00:13:34: Also dann kann man sagen, ist es schon erlaubt, die Kameras zu aktivieren.

00:13:39: Man kennt es ja auch, da gibt es ein Dashcam-Urteil.

00:13:42: Man darf wohl bis zu zwei Minuten die Dashcam rückwärts, also in die Vergangenheit, aufzeichnen lassen.

00:13:49: Muss aber dann alles wieder löschen, wenn es keinen Anlass gab.

00:13:53: Also das heißt, ich lasse die Kamera laufen und wenn dann innerhalb von zwei Minuten nichts passiert ist,

00:13:57: dann müssen diese Daten verschwinden.

00:13:59: Und wenn aber jetzt ein Unfall nach einer Minute passiert ist, dann darf diese Aufzeichnung verwendet werden.

00:14:05: Aber nur dann eben.

00:14:06: Und genauso ist es auch bei diesem Anlass.

00:14:09: Also ich darf eben nichts filmen oder nichts speichern und auch nichts weitergeben,

00:14:14: auch nicht an die App von dem Tesla-Fahrer, wenn es keinen Anlass gibt oder kein Anlass angenommen werden kann.

00:14:19: Also wenn keiner das Auto anrempelt oder dem Auto näher als zwei Zentimeter kommt oder sowas

00:14:24: oder das Auto eine starke Vibration feststellt, weil jemand dagegen gehauen hat oder die Tür gekratzt hat oder sowas,

00:14:29: dann darf ich diese Kameraaufzeichnung, muss ich die so behandeln, als gäbe es sie nicht.

00:14:34: Und der Fahrer darf davon keine Kenntnis erlangen, weil wenn er nämlich Kenntnis erlangt,

00:14:38: dann ist es ja über den Tesla-Server schon gelaufen.

00:14:40: Zurück zu seinem Smartphone und da kann er natürlich auf seinem Smartphone,

00:14:43: könnte er theoretisch ja auch Aufzeichnungen von dem Video machen.

00:14:46: Er könnte es ja auch selbst speichern.

00:14:48: Ob er es macht oder nicht spielt gar keine Rolle.

00:14:51: Es geht um Datenverarbeitung und deswegen halte ich das für hochgradig problematisch,

00:14:56: was da Tesla macht.

00:14:57: Und jeder, der Elon Musk kennt, der ist natürlich genial,

00:15:00: aber ehrlich gesagt ist er ziemlich wahnsinnig und durchgeknallt.

00:15:03: Und eine Gefahr für die Menschheit, möchte ich schon fast sagen.

00:15:06: Also, der macht einfach Dinge, weil er Lust dazu hat und sie für sinnvoll hält.

00:15:11: Und meistens sind sie auch in irgendeiner Weise sinnvoll.

00:15:14: Aber ihn scheren Gesetze überhaupt nicht.

00:15:16: Man kann es ja an verschiedenen Stellen sehen.

00:15:18: Er macht erstmal was und dann guckt er, ob es erlaubt ist.

00:15:20: Und das ist einfach ein sehr, sehr schlechter Ansatz und den sollte sich niemand zu eigen machen.

00:15:25: Definitiv, das unterschreibe ich gerne.

00:15:27: Da bin ich ganz deiner Meinung.

00:15:29: Da hat sich mein Bild von dieser Person auch sehr, sehr stark in den letzten Jahren verändert.

00:15:33: Aber gut, ich meine, andere Leute sind ja auch als Querdenker abgedriftet in der Corona-Pandemie.

00:15:38: Also warum soll das nicht auch so einem Mann passieren?

00:15:41: Die andere Sache hier bei dem Wächtermodus, was du gerade angesprochen hast, fand ich sehr spannend.

00:15:47: Es geht um Datenverarbeitung.

00:15:48: Und wenn wir das jetzt mal aus der unternehmerischen Sicht betrachten,

00:15:52: ich habe ein Unternehmen, ich habe Mitarbeiter, ich stelle Poolfahrzeuge zur Verfügung,

00:15:56: die meine Mitarbeiter nutzen können.

00:15:57: Dann kommt ja gerade bei so einem Überwachungssystem wie diesem Wächtermodus

00:16:01: noch eine ganz andere Sache zum Tragen.

00:16:03: Und zwar steht auch in der Datenschutzerklärung, dass dieses Fahrzeug eine Warnmeldung an die Mobile App,

00:16:12: die mit dem Fahrzeug gekoppelt ist, sendet.

00:16:15: Und aus anderen verlässlichen Quellen habe ich schon gelesen,

00:16:18: dass es sogar für Hacker sehr, sehr einfach möglich ist,

00:16:21: die Verbindung zu hijacken zwischen dieser gekoppelten Mobile App und dem Fahrzeug.

00:16:26: Und außerdem ist das Fahrzeug nicht limitiert auf eine Mobile App.

00:16:30: Das bedeutet, wenn ich als Unternehmer einen solchen Tesla habe und ich sage jetzt hier,

00:16:35: ich will den Wächtermodus nutzen, weil ich möchte dieses Eigentum schützen,

00:16:39: was ja erst mal so laut Teslas Aussagen legitim wäre,

00:16:44: dann hätte ich diesen Wächtermodus jetzt bei einem Fahrzeug aktiv.

00:16:47: Mein Mitarbeiter hat seine, dem ich das Fahrzeug zur Verfügung stelle,

00:16:50: hat natürlich sein Smartphone mit dem Fahrzeug gekoppelt, damit auch er auf die Daten zugreifen kann.

00:16:54: Und ich als Unternehmer entscheide mich, das auch zu koppeln mit dem Fahrzeug.

00:16:58: Dann habe ich ja schon eine doppelte Datenübertragung von diesem Fahrzeug,

00:17:02: wann immer diese Live-Kamera-Zugriff aktiviert ist.

00:17:06: Und hier steht dann, die Live-Kamera ist Ende zu Ende verschlüsselt und für Tesla nicht zugänglich.

00:17:13: Das ist auch wieder eine irrsinnige, eine irreführende Aussage, denn das ist natürlich nicht so.

00:17:20: Denn wenn das so wäre, wieso sind dann die Aufnahmen zum Flottenlernen

00:17:25: auf einer anderen Verbindung in der Übertragung?

00:17:28: Warum ist da die Verbindung nicht Ende zu Ende verschlüsselt, sodass Tesla sich das angucken kann?

00:17:34: Also da muss man wirklich die Frage stellen, das sind dieselben Kameras,

00:17:37: das sind dieselben Software, die da genutzt werden, um die Kameras zu steuern im ersten Moment.

00:17:43: Also warum sollte es auf der einen Seite so laufen, auf der anderen Seite so?

00:17:47: Ich glaube ehrlich, dass diese ganzen Informationen, die Tesla dazu gibt,

00:17:52: die Tatsache besänftigen sollen, damit die Leute sagen, dann kann ich das ja getrost anlassen.

00:17:58: Und das ist halt schon irgendwie sehr krass.

00:18:01: Was ich aber noch viel spannender finde, und das ist, glaube ich, auch aus einer unternehmerischen Sicht,

00:18:05: da möchte ich dich jetzt zu fragen, sehr wichtig zu beachten, die Innenkameras.

00:18:10: Denn bei diesen Innenkameras, die nehmen den gesamten Innenraum auf.

00:18:14: Und sie führen sogar schon Lokalanalysen durch.

00:18:19: Das ist die sogenannte Innenkameraanalyse.

00:18:22: Es steht dabei, wenn man diesem zustimmt.

00:18:26: Und dabei gibt man diese Daten also an Tesla frei.

00:18:31: Das ist so eine aktive Einwilligung, die ich da tätige, so wird es hier beschrieben.

00:18:37: Und hier steht dann, und im Anschluss an einen sicherheitsrelevanten Vorfall,

00:18:41: wie eine Fahrzeugkollision oder Notbremsung, also ähnlich wie der Dashcam, wie du es gerade beschrieben hast.

00:18:46: Aber durch das, was die Mitarbeiter von Tesla, der Nachrichtenagentur Reuters, gesteckt haben, ist das eben nicht so.

00:18:52: Das heißt, die übertragen all diese Videos ständig an sich und werten die aus.

00:18:58: Was mache ich da dann als Unternehmer?

00:19:03: Gut, dass du es angesprochen hast mit dieser Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

00:19:06: Das kann sogar sein, dass es so ist.

00:19:08: Das heißt aber trotzdem nicht, dass Tesla nicht die Daten bekommt.

00:19:11: Und das hast du ja gerade auch gesagt.

00:19:13: Ich glaube es sogar auch.

00:19:15: Die Amerikaner wollen uns alle veralbern und für dumm verkaufen.

00:19:18: Das muss man einfach mal sagen.

00:19:19: Die nehmen Datenschutz überhaupt nicht ernst.

00:19:21: Die wollen unsere Daten haben.

00:19:22: Das ist die Wahrheit.

00:19:23: Nichts anderes.

00:19:24: Microsoft will unsere Daten haben.

00:19:25: Die interessieren sich nicht für Menschenrechte.

00:19:29: Die wollen unsere Daten haben.

00:19:31: Bei Google ist es ja noch offensichtlicher.

00:19:34: Microsoft Windows überträgt dauernd Daten.

00:19:38: Das muss nicht passieren.

00:19:39: Das ist der eigene Wunsch von Microsoft.

00:19:42: Nicht mein Wunsch als Windows Nutzer, sondern der von Microsoft.

00:19:44: Und jetzt zu der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung noch mal kurz.

00:19:47: Also natürlich kann man von einem Tesla-Fahrzeug ein Video verschlüsselt

00:19:52: an die App schicken des Nutzers oder des Fahrers.

00:19:56: Aber dummerweise braucht ja die App spätestens den Schlüssel,

00:20:00: um das Video zu entschlüsseln.

00:20:02: Diese App liegt aber in der Hoheit von Tesla.

00:20:04: Jetzt könnte Tesla sich natürlich diesen Schlüssel auch schicken.

00:20:07: Und da das Video aber über einen Tesla-Server geschickt werden muss,

00:20:11: damit es überhaupt bei der App ankommt.

00:20:12: Anders geht es ja gar nicht.

00:20:13: Ich schicke ja keine SMS mit dem Video oder eine MMS.

00:20:18: Das ist ja Quatsch.

00:20:19: Es ist ja vor allem eine Live-Kamera.

00:20:20: Also ich müsste ja ständig SMS bekommen für jede Sekunde Video-Material.

00:20:24: Selbstlöschende, selbstaktualisierende MMS schicken,

00:20:27: was natürlich Quatsch ist, war jetzt nur ein kleiner Spaß.

00:20:30: Also hat Tesla objektiv den Schlüssel, könnte es haben zumindest,

00:20:34: und hat ihn höchstwahrscheinlich auch, kann man auch untersuchen.

00:20:37: Und dann kriegt Tesla dieses verschlüsselte Video auf seinen Server,

00:20:41: schickt es dann verschlüsselt an die App.

00:20:42: Die App entschlüsselt es und Tesla kann es, sage ich, auch entschlüsseln.

00:20:46: Ob sie es dann machen oder nicht, ist eine zweite Frage.

00:20:48: Ich denke ja.

00:20:49: Und was du gesagt hast, legt es ja auch nahe.

00:20:52: Also das ist natürlich Bullshit, was Tesla...

00:20:55: Ich glaube Tesla keinen Millimeter.

00:20:57: Die machen einfach nur Dinge, die dem Unternehmen guttun.

00:21:00: Das muss man bei amerikanischen Unternehmen einfach verstehen.

00:21:02: Es gibt ja eine andere Kultur.

00:21:04: Die Amerikaner, die sehen Datenschutz oder Daten als nichts Böses an.

00:21:09: In Deutschland oder Europa ist es eher umgekehrt.

00:21:11: Also wenn andere Daten verarbeiten, dann sollen sie sich an Regeln halten.

00:21:14: In Amerika werden Daten verarbeitet, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen.

00:21:17: Alles andere kommt danach.

00:21:19: Man sieht es ja auch an den Geheimdiensten.

00:21:20: Ich meine, Deutschland hat natürlich auch Geheimdienste.

00:21:22: Aber die Amerikaner, die sind natürlich wesentlich weiter

00:21:25: mit der Datenverarbeitung über Geheimdienste, als wir es sind.

00:21:29: Und die sammeln massenweise ohne Ende Daten.

00:21:32: Und das muss man einfach verstehen.

00:21:34: Und jeder, der was anderes denkt bei amerikanischen Unternehmen,

00:21:37: der ist sehr naiv und blauäugig.

00:21:40: Und jetzt vielleicht zu der Innenraumüberwachung.

00:21:42: Also mit dem Chef, das wolltest du glauben.

00:21:44: Also natürlich ist es immer schlechter, wenn mehr als ein...

00:21:47: Also umso mehr Datenempfänger es gibt, umso kritischer kann es sein.

00:21:51: Selbstverständlich.

00:21:53: Es kann natürlich erlaubt sein, dass der Chef und der Fahrer

00:21:56: beide eine Videoinformation bekommen,

00:21:59: wenn die Videoinformation an sich legitim ist, sozusagen.

00:22:02: Das würde ich schon sagen.

00:22:03: Ist schon möglich, weil der Arbeitgeber ja durchaus auch ein Interesse hat,

00:22:06: zu wissen, ist das Auto jetzt Schrott?

00:22:08: Kommt der Fahrer rechtzeitig an?

00:22:10: Oder ist vielleicht dem Fahrer was passiert?

00:22:12: Dann kann er ja auch einen Krankenwagen hinschicken,

00:22:14: wenn der Fahrer bewusstlos ist.

00:22:16: Also da würde ich sagen, kann man schon beim Arbeitsverhältnis sagen,

00:22:19: dass es mehrere Empfänger geben kann.

00:22:21: Aber was du sagtest mit der Sicherheitsproblematik,

00:22:23: ist natürlich ein Thema.

00:22:24: Also wenn da jeder, der ein bisschen versiert ist

00:22:27: oder vielleicht eine Anleitung aus dem Internet lesen kann,

00:22:30: das Ding hacken kann, dann wird es schon schwierig.

00:22:32: Ich habe jetzt vor kurzem gelesen,

00:22:35: dass auf einem Hackerkongress ist es jemandem gelungen,

00:22:38: in unter drei Sekunden einen Tesla zu hacken.

00:22:41: Also Zugriff und so weiter.

00:22:43: Ich meine, das geht natürlich, muss man fairerweise sagen,

00:22:46: auch bei diesen sogenannten Schlüssellosen, also Keyless-Autos.

00:22:51: Da wird das Signal abgefangen, also passiv sogar,

00:22:54: ohne dass ich den Schlüssel betätige.

00:22:56: Ich weiß gar nicht, vielleicht muss ich ihn auch betätigen.

00:22:58: Ich muss ja das Auto zumachen mindestens.

00:23:00: Dann gehe ich ins Café und dann kann dieser Reichweiten-Extender,

00:23:03: kann dann, wenn ich im Café sitze,

00:23:05: 500 Meter weiter sozusagen mein Auto öffnen

00:23:08: und der Bösewicht kann dann damit wegfahren.

00:23:10: Also das geht bei anderen Autos auch.

00:23:12: Aber bei Tesla ist es halt so,

00:23:13: dass es überwiegend ein softwaregetriebenes Vehikel ist.

00:23:16: Und die normalen Fahrzeuge,

00:23:18: die sind zwar auch jetzt immer weiter Richtung Software,

00:23:20: aber die haben halt noch wesentlich mehr Hardware drin.

00:23:23: Und bei Tesla, der Ansatz ist natürlich,

00:23:24: das möglichst softwaregetrieben zu machen.

00:23:26: Die wollen ja auch wenige intelligente Sensoren drin haben,

00:23:29: sondern möglichst dumme.

00:23:30: Also das Auge des Menschen ist ja auch dumm.

00:23:32: Die Leistungsfähigkeit,

00:23:34: die visuelle Leistungsfähigkeit des Menschen,

00:23:36: Bildverarbeitung kommt ja übers Gehirn zustande.

00:23:38: Und so macht es Tesla auch.

00:23:39: Ist jetzt erst mal ein guter Ansatz,

00:23:41: weil die wollen eben in die Software die ganzen Assets reinpacken,

00:23:44: also die Leistungsfähigkeit.

00:23:45: Dadurch wird das System aber auch wesentlich anfälliger.

00:23:48: Und du weißt ja auch, und die Zuhörer,

00:23:50: umso mehr eine Software kann, umso schneller wird sie hochgefährlich.

00:23:54: Das merken wir ja jetzt bei der Chat-GPT-Diskussion.

00:23:58: Chat-GPT wurde ja in Italien von der Datenschutzbehörde verboten.

00:24:02: Ja.

00:24:03: Ich denke, zu Recht.

00:24:04: Und gestern hat mir dieser Datenschützer von der Behörde auch gesagt,

00:24:07: Chat-GPT fragt ja bei der Registrierung die Telefonnummer ab.

00:24:10: Musste ich auch angeben.

00:24:12: Und ich sage deswegen,

00:24:13: damit dann nicht jeder Nutzer 20 Accounts anlegt,

00:24:16: weil Rechenzeit ist ja schon begrenzt.

00:24:18: Und es braucht ja auch viel Rechenzeit, verstehe ich.

00:24:20: Aber was da mit der Telefonnummer passiert,

00:24:23: konnte ich in den Datenschutzhinweisen jedenfalls nicht sehen.

00:24:26: Und ich vertraue OpenAI überhaupt nicht.

00:24:28: Vor allem, weil auch der Elon Musk da investiert ist.

00:24:31: Das nur mal so am Rande.

00:24:33: Ja, der sich ja zuletzt sogar kritisch geäußert hat

00:24:36: über die Funktionsweisen von Chat-GPT und gesagt hat,

00:24:39: dass man dieses System eigentlich erstmal wieder zurückfahren müsste,

00:24:43: um zu lernen, was die Implikationen denn bedeuten,

00:24:45: die diese Testphase jetzt ergeben hat.

00:24:48: Das ist ja auch ein Stichwort der Überwachung.

00:24:50: Kehren wir mal zu diesem Kernthema kurz zurück.

00:24:53: Du sprachst ja der andere Autobauer und so weiter an.

00:24:56: Und ich würde gerne in den letzten zwei Minuten

00:24:58: noch mal kurz darauf eingehen.

00:25:00: Wenn man als Unternehmer jetzt also Firmenfahrzeuge rausgibt,

00:25:04: was ist dann die beste Vorgehensweise,

00:25:07: die man beachten sollte,

00:25:08: damit man sich gegen diese rechtlichen Probleme

00:25:11: zumindest so gut es geht aktuell absichert?

00:25:16: Also ich meine damit sowohl,

00:25:18: dass der Mitarbeiter einen nicht wegen jedem Kinkerlitz verklagen kann

00:25:24: und andererseits, welche Handhabe habe ich denn als Unternehmer

00:25:28: überhaupt gegen die Unternehmen,

00:25:29: also gegen die Hersteller der Produkte selbst?

00:25:32: Wenn es jetzt Fahrzeuge sind, die Kameras haben,

00:25:34: die Überwachung durchführen, von denen ich nichts weiß.

00:25:38: Ja gut, als Unternehmer kann ich natürlich eine Klage anstrengen.

00:25:42: Der Rechtsweg steht jedem offen.

00:25:44: Ich muss allerdings sagen, das ist natürlich blöd.

00:25:46: Also ich erwarte eigentlich, wenn ich ein Auto kaufe,

00:25:48: dass es rechtskonform ist.

00:25:49: Siehe auch Abschalteinrichtungen bei VW und so weiter.

00:25:52: Ist immer blöd, wenn man klagen muss.

00:25:54: Aber das ist halt so.

00:25:55: Leider, man muss dann klagen.

00:25:57: Aber ich würde dem Mitarbeiter, wenn schon, dann die Wahl lassen.

00:25:59: Will er lieber den Tesla haben oder ein anderes Fahrzeug?

00:26:02: Das andere Fahrzeug ist dann höchstwahrscheinlich rechtskonform,

00:26:05: datenschutzrechtlich zumindest und der Tesla eben nicht.

00:26:08: Das muss ich dem Mitarbeiter unterschreiben lassen,

00:26:10: dass er eben selbst verantwortlich ist auch für den Tesla,

00:26:12: also vielleicht für die Videoaufnahmen auch,

00:26:14: die der Tesla macht und so weiter.

00:26:15: Wenn der Mitarbeiter das nicht will, dann kriegt er halt ein anderes Fahrzeug.

00:26:18: Ganz einfach.

00:26:19: Also rechtswidrige Fahrzeuge kann man einfach nicht rechtskonform betreiben.

00:26:22: Das muss man einfach zur Kenntnis nehmen.

00:26:24: Das heißt also, wir müssen an der Stelle dann unsere Mitarbeiter

00:26:27: auf jeden Fall auch über diese ganzen Fallstricke

00:26:30: dieser Aufzeichnungsmöglichkeiten so informieren,

00:26:33: dass sie wissen, worin sie einwilligen.

00:26:35: Sie müssen also wissen, welche Daten können wie aufgezeichnet werden

00:26:39: und in welchen eventuellen Fällen eben anderen zur Verfügung gestellt werden.

00:26:43: Wir müssen darauf hinweisen, dass wir keinen Einfluss darauf nehmen können

00:26:47: zu einem gewissen Teil.

00:26:49: Und selbst wenn wir dort Einwilligungen zum Beispiel erteilen oder zurückziehen,

00:26:54: dass wir sagen, nein, ich will, dass das deaktiviert wird,

00:26:57: was man laut Tesla in der Software einstellen kann,

00:27:00: selbst dann keine Garantie haben,

00:27:02: dass das auch wirklich funktioniert und stimmt.

00:27:05: Und das ist jetzt quasi so die Vorversicherungsseite.

00:27:09: Alternativen bieten, weil, wie du schon gesagt hast,

00:27:12: zum Thema Auto gibt es Alternativen.

00:27:14: Das heißt, da ist auf dem Rechtsweg wahrscheinlich,

00:27:17: sehr, sehr wahrscheinlich, dass der Mitarbeiter Recht bekommt,

00:27:20: wenn er sagt, na ja, mir wurde keine Alternative geboten.

00:27:23: Wenn das schon bei Microsoft tendenziell funktioniert,

00:27:26: wo die Alternativen sehr viel stärker begrenzt sind.

00:27:29: Dementsprechend der Rechtsweg ist ja quasi Nachsicht.

00:27:34: Also ab wenn was doof gelaufen ist, dann kann ich natürlich klagen.

00:27:40: Aber es ist auf jeden Fall so,

00:27:42: dass mit der steigenden Sensorik und Softwareausstattung von Fahrzeugen

00:27:46: ein immer größeres, ich sag mal, Grauzonenvakuum entsteht,

00:27:51: in dem wir Unternehmer uns bewegen,

00:27:53: wenn wir solche Fahrzeuge unseren Mitarbeitern überlassen.

00:27:58: Und dabei kommt ja dann noch mal die Frage auf,

00:28:00: was ist eigentlich jetzt mit Privatnutzung versus betrieblicher Nutzung?

00:28:04: Die meisten Mitarbeiter dürfen diese Fahrzeuge dann ja auch privat nutzen.

00:28:09: Was ist denn da? Unterscheidet sich das rechtlich dann auch?

00:28:13: Also vielleicht noch ganz kurz zum Schluss nur.

00:28:15: Also wenn der Unternehmer der Fahrzeugmieter ist

00:28:19: und dem Mitarbeiter das sozusagen die Nutzung erlaubt,

00:28:22: dann glaube ich, kommt er aus der Verantwortung nie ganz raus.

00:28:25: Ich würde dann schon sagen, da muss man aber einen Juristen fragen,

00:28:28: der Unternehmer soll dem Mitarbeiter sagen,

00:28:30: hier, du kannst dir jetzt den Tesla selbst leasen,

00:28:33: von dir aus, ja, mach einen Leasingsvertrag,

00:28:35: so und so viel Euro im Monat zahle ich dir.

00:28:37: Wenn du ein anderes Auto nehmen willst, dann nimm das andere.

00:28:39: Der Vorteil ist nämlich,

00:28:40: wenn man eine Einwilligung hätte vom Mitarbeiter,

00:28:42: dass er einverstanden ist, dass er den Unternehmens-Tesla nutzt,

00:28:45: dann kann er diese Einwilligung jederzeit wieder rufen.

00:28:47: Und dann steht der Unternehmer da und hat 20 Teslas auf dem Hof

00:28:50: und alle wollen nur noch Audi fahren.

00:28:53: Also sollte der Mitarbeiter den Tesla am besten selbst mieten.

00:28:56: Also wie gesagt, der Jurist muss dann entscheiden,

00:28:58: ob das so möglich ist.

00:28:59: Und dann gibt der Unternehmer dem Mitarbeiter das Geld,

00:29:02: überweist er dem zusätzlich,

00:29:04: dass er diese Miete eben,

00:29:05: oder diese Leasinggebühren erstattet bekommt.

00:29:08: Dann ist der Mitarbeiter nämlich selbst verantwortlich

00:29:10: für das Fahrzeug.

00:29:11: Dann gibt es auch die Diskussion mit der privaten Nutzung nicht,

00:29:13: weil der Mitarbeiter dann selbst der Leasingnehmer ist.

00:29:15: Ja.

00:29:16: Ja, das ist eine sehr interessante Geschichte,

00:29:19: also auf dem rechtlichen Weg,

00:29:20: das so auseinander zu differenzieren,

00:29:21: dass man sagt,

00:29:22: wir geben keine Firmenfahrzeuge an unsere Mitarbeiter raus,

00:29:26: sondern wir sagen einfach,

00:29:27: wir geben euch, wir bezuschussen die Leasingrate

00:29:30: oder die Kaufrate für das Fahrzeug,

00:29:33: was ihr euch selber zulegt.

00:29:34: Und damit ist dann auch die Person,

00:29:37: die das Fahrzeug besitzt und betreibt,

00:29:39: wirklich alleinig in der Verantwortung.

00:29:41: Da hätte man auf jeden Fall eine ziemlich elegante,

00:29:44: wie ich finde, Lösung

00:29:45: und wirtschaftlich wahrscheinlich auch bessere,

00:29:47: weil in solchen ganzen Leasingverträgen und so,

00:29:50: da stecken ja auch noch andere Rechte und Pflichten drin,

00:29:52: die man zu erfüllen hat.

00:29:53: Also warum nicht diesen Weg gehen

00:29:56: und sich die ganze Schose

00:29:57: mit der Problematik der Überwachung an der Stelle sparen?

00:30:01: Gut, das finde ich ein sehr schönes Ergebnis dieser Diskussion.

00:30:06: Ich danke dir vielmals für diese Ansichten

00:30:08: und ich fand es auch sehr schön,

00:30:10: dass sich auch wieder mal unsere Einschätzungen

00:30:12: von Elon Musk und seinem Verhalten aktuell decken.

00:30:15: Sehr spannend, sehr lustig

00:30:17: und dementsprechend würde ich sagen,

00:30:20: wir sind damit durch.

00:30:21: Die halbe Stunde ist voll.

00:30:22: Liebe Zuhörer, wir wünschen euch einen weiteren schönen Tag

00:30:26: und ich sage schon mal Tschüss, bis zum nächsten Mal.

00:30:30: Ja, vielen Dank, Stephan.

00:30:31: War sehr nett wieder heute, sehr erhellend

00:30:33: und vielen Dank an die Zuhörer fürs dranbleiben.

00:30:35: Bis zum nächsten Mal.

00:30:38: Das war Datenschutz Deluxe.

00:30:40: Du willst mehr spannende Themen oder Kontakt zu uns?

00:30:43: Dann besuche Klaus Meffert auf seinem Blog Dr. DSGVO

00:30:47: und Stephan Plesnik auf seinem YouTube-Kanal

00:30:50: Datenschutz ist Pflicht.

00:30:52: Bis zum nächsten Mal.

00:30:56: Das war Datenschutz Deluxe.