#35 Microsoft Outlook: Datenfeindlichstes Mailprogramm der Welt?

Shownotes

Der Podcast rund um das Thema Datenschutz und IT. Mit Dr. Klaus Meffert und Stephan Plesnik.

35 Microsoft Outlook: Datenfeindlichstes Mailprogramm der Welt?


Microsoft bringt mit der neuen Outlook-Version ein Programm auf den Markt, das Unternehmen genau zwei Möglichkeiten lässt: Entweder potentiell alle Daten und den Vollzugriff auf alle Mailkonten an Microsoft ausliefern. Oder Microdoof Outlook nicht nutzen. Wofür entscheiden Sie sich?
Dies und einiges mehr in der aktuellen Episode von Datenschutz Deluxe.

Feedback geben? Fragen stellen? Gerne hier:
https://dr-dsgvo.de
Videokanal von Stephan: https://www.youtube.com/datenschutzistpflicht
Beleg für Microsoft Vollzugriff auf alle Ihre Maildaten: https://www.heise.de/news/Microsoft-krallt-sich-Zugangsdaten-Achtung-vorm-neuen-Outlook-9357691.html
Impressum:
https://dr-dsgvo.de/impressum
Inhaltlich verantwortlich ist jeder der Sprecher für seine eigenen Äußerungen.

Transkript anzeigen

00:00:00: Datenschutz Deluxe, der Podcast rund um

00:00:07: das Thema Datenschutz und IT mit Dr. Klaus

00:00:10: Meffert und Stephan Plesnik.

00:00:12: Ja, hallo und herzlich willkommen zum

00:00:14: Datenschutz Deluxe Podcast. Mein Name ist

00:00:16: Stephan Plesnik und ich begrüße euch

00:00:18: recht herzlich wieder mal hier zusammen

00:00:20: mit Klaus Meffert. Klaus, ich grüße

00:00:22: dich. Wie geht es dir heute Morgen?

00:00:24: Ja Stephan, ich bin schon ganz gespannt,

00:00:26: was wir heute für ein Thema haben. Du hast

00:00:28: kurz vorher jetzt verraten und ich bin

00:00:30: ganz unvoreingenommen und auch unvorbereitet.

00:00:32: Ich bin gespannt, worum es geht.

00:00:34: Okay, also heute

00:00:36: habe ich etwas ganz Besonderes in meinem

00:00:38: Newsfeed gelesen, was eine Theorie von

00:00:40: mir, die ich schon seit mehreren

00:00:42: Jahren habe, sehr stark

00:00:44: bestätigt hat. Und zwar möchte ich heute

00:00:46: mit dir und

00:00:48: auch allen da draußen einmal

00:00:50: über das Thema neue Outlook

00:00:52: App von Microsoft sprechen.

00:00:54: Und für die Leute, denen das

00:00:56: vielleicht noch nicht wirklich geläufig ist, was

00:00:58: da los ist, was da passiert,

00:01:00: möchte ich gerne einmal einleiten mit

00:01:02: einem Statement zur neuen Outlook

00:01:04: App unter Windows 11, das mit dem

00:01:06: Titel Vorsicht in einer Pressemitteilung

00:01:08: vom Thüringer

00:01:10: Landesbeauftragten für Datenschutz und

00:01:12: Informationsfreiheit veröffentlicht

00:01:14: wurde. Und ich lese dieses Statement

00:01:16: mal kurz vor. Da steht drin, Erfurt

00:01:18: 17.11.2023.

00:01:20: Also ziemlich taufrisch.

00:01:22: Der Thüringer Landesbeauftragte

00:01:24: für den Datenschutz und die

00:01:26: Informationsfreiheit möchte sie heute

00:01:28: zu der neuen Outlook-Version von Windows

00:01:30: 11 informieren. In der neuen Version

00:01:32: von Windows 11, so das

00:01:34: IT-Magazin CT, bringt

00:01:36: Microsoft das eigene E-Mail-Programm

00:01:38: Outlook in die Microsoft

00:01:40: Cloud, mitsamt Benutzernamen

00:01:42: und Passwörtern. Das neue

00:01:44: Outlook soll noch benutzerfreundlicher

00:01:46: und bequemer werden.

00:01:48: Das ist ein Statement von Microsoft. Da ist ein Hinweis

00:01:50: auf den Link. Können wir

00:01:52: bestimmt, wenn wir die Folge veröffentlichen,

00:01:54: dann mit dazu packen als Quelle.

00:01:56: Das neue Outlook soll,

00:01:58: dazu will Microsoft die Verwaltung

00:02:00: der Postfächer übernehmen und

00:02:02: die E-Mails der Nutzer selbst abrufen

00:02:04: und senden. Doch dafür

00:02:06: speichert Microsoft die Benutzernamen

00:02:08: und Passwörter sämtlicher E-Mail-Konten,

00:02:10: die die Nutzer eingeben, in

00:02:12: der Microsoft Cloud. Damit gelangen

00:02:14: auch alle E-Mails anderer

00:02:16: Provider in die Microsoft Cloud.

00:02:18: Und jetzt kommt's. Dort werden

00:02:20: sämtliche Inhalte,

00:02:22: Anhänge und Kontakte

00:02:24: analysiert und ausgewertet.

00:02:26: Das IT-Magazin

00:02:28: CT hat die Datenübertragung

00:02:30: untersucht und festgestellt, dass

00:02:32: Microsoft sich ohne ausführliche Hinweise

00:02:34: Vollzugriff auf das Postfach

00:02:36: genehmigen lässt. Das ist auch noch ein

00:02:38: Hinweis auf die Quelle, wo das getestet

00:02:40: wurde. Packen wir auch dazu. Nutzerinnen

00:02:42: und Nutzer werden nicht angemessen

00:02:44: darüber informiert, wozu Microsoft

00:02:46: die Daten nutzt. Unklar bleibt,

00:02:48: wie sie

00:02:50: die Daten nutzt, bleibt unklar.

00:02:52: Siehe dazu auch den Beschluss der

00:02:54: Konferenz der unabhängigen Datenschutz-

00:02:56: Aufsichtsbehörden des Bundes und

00:02:58: der Länder DSK. Microsoft selbst

00:03:00: teilt heise.de mit, dass die

00:03:02: Synchronisation, das heißt die Datenübernahme,

00:03:04: doch gar nicht

00:03:06: verpflichtend ist. Nutzer, die ihre

00:03:08: Konten nicht mit der Microsoft

00:03:10: Cloud nutzen wollen, können abbrechen

00:03:12: und zum klassischen Outlook

00:03:14: zurückwechseln. Der Landesbeauftragte

00:03:16: Hasse sagt dazu mit

00:03:18: anderen Worten, kann man das neue Outlook

00:03:20: entweder so nutzen, wie von Microsoft

00:03:22: vorgesehen, mit Datenübernahme oder

00:03:24: gar nicht. Ein Schelm, wer da

00:03:26: Arges dabei denkt. Der

00:03:28: Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die

00:03:30: Informationsfreiheit hat sich am 9. November

00:03:32: auf Mastodon dazu geäußert und eine Warnung

00:03:34: ausgesprochen. Die Zuständigkeit für Microsoft

00:03:36: in Europa liegt allerdings bei der

00:03:38: Aufsichtsbehörde in Irland.

00:03:40: Dementsprechend wird zurzeit

00:03:42: davon abgeraten, die neue Outlook-

00:03:44: Version zu

00:03:46: nutzen. Und

00:03:48: wenn man das erstmal hört,

00:03:50: möchte ich auf zwei unterschiedlichen

00:03:52: Ebenen darüber mit dir sprechen, Klaus.

00:03:54: Und zwar die eine, datenschutzrechtliche

00:03:56: offensichtlich, darum geht es hier, aber

00:03:58: ich möchte auch, dass wir über die wirtschaftlichen

00:04:00: Implikationen für ein Unternehmen sprechen,

00:04:02: wenn man einem

00:04:04: Konzern wie Microsoft den

00:04:06: Vollzugriff auf die E-Mail-Postfächer

00:04:08: im Unternehmen gewährt.

00:04:10: Erstmal die datenschutzrechtliche

00:04:12: Ebene. Wie gefällt

00:04:14: dir das, so vom ersten Eindruck?

00:04:16: Also ich habe es

00:04:18: tatsächlich zufällig auch, ich wusste wie gesagt

00:04:20: bisher nicht, worum es genau geht,

00:04:22: aber ich habe es zufällig auch vor ein paar Tagen

00:04:24: gelesen, nicht tiefer

00:04:26: geprüft, nur war ich auch

00:04:28: etwas schockiert, dass Microsoft sowas macht.

00:04:30: Also natürlich ist das,

00:04:32: wie soll ich sagen,

00:04:34: Microsoft nimmt einfach alle Daten

00:04:36: und macht damit, was es will.

00:04:38: Das macht Microsoft aber schon immer,

00:04:40: wenn man mal genau

00:04:42: hinschaut, nur dass es halt bisher nicht um E-Mails ging,

00:04:44: sondern um andere Komponenten

00:04:46: und deswegen kann ich auch gleich

00:04:48: sagen, wird mein nächster

00:04:50: Rechner kein Windows-Rechner

00:04:52: sein, sondern ein

00:04:54: Linux-Derivat

00:04:56: sein, weil

00:04:58: Microsoft alles in seine

00:05:00: KI reinziehen möchte.

00:05:02: Ich habe nichts gegen KI, im Gegenteil, ich bin ja selbst in der

00:05:04: KI-Entwicklung tätig, allerdings

00:05:06: so, dass keine Daten zu dritten

00:05:08: gehen. Ich finde KI ganz toll,

00:05:10: hat auch Gefahren, aber ich finde es ganz toll.

00:05:12: Aber Microsoft baut

00:05:14: Windows und andere Produkte immer weiter

00:05:16: so um, dass alle Daten in die Microsoft

00:05:18: KI fließen, alle und das wird auch zukünftig

00:05:20: im Windows so sein.

00:05:22: Statt dem Start-Button wird es dann

00:05:24: Copilot geben, das heißt, wenn ich da irgendwas

00:05:26: mache, wird alles in die KI geschickt.

00:05:28: Wenn ich irgendeine Frage habe,

00:05:30: eine Suche oder so, die normalerweise lokal

00:05:32: auf meinem Windows-Rechner läuft,

00:05:34: dann läuft die zukünftig über die Microsoft Cloud.

00:05:36: Das ist meine Annahme und so habe ich auch Teile

00:05:38: gelesen und wie du sagst,

00:05:40: diese intransparente

00:05:42: Information, die ist bei Microsoft

00:05:44: immer vorhanden. Es gibt bei

00:05:46: Microsoft keine transparente Information. Ich

00:05:48: untersuche jetzt gerade für einen Kunden

00:05:50: MS-365, die haben dann

00:05:52: ein DPA, also ein

00:05:54: AVV, Auftragsverarbeitungsvertrag,

00:05:56: haben die da geliefert.

00:05:58: Da steht drin, wir halten uns an alle Vorschriften.

00:06:00: Das kann man natürlich immer behaupten.

00:06:02: Ich meine, dafür wird man nicht verklagt, dass man das

00:06:04: behauptet, auch wenn es nicht stimmt.

00:06:06: Man muss nachweisen, dass es nicht stimmt und da

00:06:08: ist es eben so, dass Microsoft selbst

00:06:10: auf einer Webseite,

00:06:12: ich weiß nicht, wie viele hundert

00:06:14: URLs es sind, die ins Spiel kommen,

00:06:16: Microsoft-URLs, an die Daten

00:06:18: geschickt werden, wenn ein Kunde MS-365

00:06:20: nutzt. Da gehört ja auch Outlook dazu übrigens.

00:06:22: Und eine Adresse,

00:06:24: und da steht dann immer sehr kurz

00:06:26: nur, wofür diese URLs da sind. Viele sind ja

00:06:28: auch tatsächlich notwendig.

00:06:30: Bei einer Übersetzung, die online stattfindet,

00:06:32: kann ich natürlich den Text, der übersetzt werden soll, da hinschicken.

00:06:34: Wenn ich das nicht möchte, dann muss ich

00:06:36: ein lokales Übersetzungsprogramm

00:06:38: zählen, verstehe ich alles. Es gibt eine Adresse,

00:06:40: die heißt telemetryservice.

00:06:42: irgendwas, Microsoft, keine Ahnung,

00:06:44: .com.

00:06:46: Und die ist halt, sage ich, vollkommen

00:06:48: irrelevant für den Kunden. Die ist

00:06:50: einfach nur da, damit Microsoft mehr Daten

00:06:52: kriegt. Und wenn ich das,

00:06:54: ich hoffe, der Kunde wird das machen. Ich würde ihm empfehlen,

00:06:56: diese Adresse komplett zu blockieren.

00:06:58: Und außerdem, wenn wir dafür sorgen,

00:07:00: kann der Kunde natürlich selbst entscheiden,

00:07:02: dass Microsoft erklärt,

00:07:04: was genau da passiert und

00:07:06: alles transparent macht. Und wahrscheinlich

00:07:08: wird Microsoft das nicht tun, aber da wird man dann sehen,

00:07:10: was Microsoft für ein asoziales Unternehmen ist.

00:07:12: Und das ist genau das,

00:07:14: was du auch sagst.

00:07:16: Ja, das ist sehr spannend. Also gehen wir mal

00:07:18: auf den Punkt mit der Einwilligung, die du jetzt gesprochen hast,

00:07:20: ein, weil das steht ja auch in dem Text

00:07:22: vom Landesbeauftragten

00:07:24: für den Datenschutz

00:07:26: jetzt im Endeffekt erwähnt. Also man

00:07:28: kann natürlich die Einwilligung geben.

00:07:30: Erst mal tendenziell, wenn wir das jetzt mal

00:07:32: aus der Schiene DSGVO betrachten,

00:07:34: dann ist das jetzt schon mal richtig, dass Microsoft

00:07:36: die Frage stellt, möchtest du das nutzen,

00:07:38: ja oder nein? Aber hier kommt eine ganz

00:07:40: wichtige Einschränkung, die ich finde, die halt

00:07:42: viel zu kurz kommt in der ganzen Debatte.

00:07:44: Und zwar, wenn wir uns anschauen,

00:07:46: was die DSGVO über die Bedingungen

00:07:48: für Einwilligungen sagt, dann

00:07:50: sagen wir ja erst mal,

00:07:52: klar, der Verantwortliche

00:07:54: muss nachweisen können, dass die betroffene Person

00:07:56: die Einwilligung gegeben hat. Das heißt also,

00:07:58: wenn ich da jetzt einen Klick durchführe und sage,

00:08:00: ja, ich möchte das nutzen, dann hat Microsoft

00:08:02: die Bestätigung, du hast deine Einwilligung gegeben.

00:08:04: Aber im zweiten

00:08:06: Absatz von Artikel 7

00:08:08: steht, erfolgt die Einwilligung der

00:08:10: betroffenen Person durch eine schriftliche

00:08:12: Erklärung, die noch andere Sachverhalte

00:08:14: betrifft, so muss das Ersuchen

00:08:16: um Einwilligung in verständlicher

00:08:18: und leicht zugänglicher Form

00:08:20: in einer klaren und einfachen

00:08:22: Sprache so erfolgen,

00:08:24: dass es von den anderen Sachverhalten

00:08:26: klar zu unterscheiden ist.

00:08:28: Ja, also

00:08:30: Stephan, ich glaube, wir müssen

00:08:32: da gar nicht drüber sprechen, also ohne das

00:08:34: genauer betrachtet zu haben, aber den Artikel,

00:08:36: den du vorgelesen hast, ich bin mir sicher, dass

00:08:38: das stimmt, was da drin steht grundsätzlich.

00:08:40: Microsoft fragt einfach

00:08:42: rechtswidrig eine Einwilligung ab, also

00:08:44: beziehungsweise keine Einwilligung, weil eine richtige

00:08:46: Einwilligung ist informiert, freiwillig,

00:08:48: vor allem freiwillig.

00:08:50: Also informiert, das ist ja das, was du sagst, ist nicht der Fall.

00:08:52: Und freiwillig, das ist ungefähr

00:08:54: so wie, du hast die Wahl,

00:08:56: die nächsten tausend Meter durch ein Mienenfeld

00:08:58: zu laufen oder mit dem Taxi

00:09:00: zu fahren. Der Taxifahrer sagt dir,

00:09:02: der Taxifahrer sagt dir, sie können entweder

00:09:04: durch das Mienenfeld laufen oder die

00:09:06: zwei Kilometer Weg mit mir fahren für 50.000

00:09:08: Euro.

00:09:10: Das ist jetzt wenig freiwillig, sage ich mal.

00:09:12: Der kann den Preis nach Belieben festsetzen, wenn es

00:09:14: unfreiwillig ist. Ich meine, entweder du

00:09:16: verreckst oder du zahlst mir 50.000 Euro.

00:09:18: Was ist dein Wunsch? Das ist ja kein Wunsch

00:09:20: dann. Das ist ja einfach ein Aufzwingen

00:09:22: von einer nicht vorhandenen

00:09:24: Alternative.

00:09:26: Die

00:09:28: Sache, die ich dabei so spannend

00:09:30: finde, ist erstmal klar die

00:09:32: Alternativlosigkeit, weil sie sagen ja, entweder

00:09:34: du nimmst das Neue oder du nimmst das Alte,

00:09:36: aber dann hast du halt auch keine Features mehr und so weiter.

00:09:38: Das heißt, sie klemmen

00:09:40: dabei ganz klar

00:09:42: den massiven Eingriff

00:09:44: in die Privatsphäre einmal der

00:09:46: Nutzer, die das privat nutzen,

00:09:48: zusammen damit,

00:09:50: dass sie ein neues

00:09:52: Update einer Software rausbringen.

00:09:54: Gleichzeitig, und da schlagen wir

00:09:56: jetzt mal die Brücke kurz in den wirklich

00:09:58: den Teil, den ich eigentlich viel massiver finde

00:10:00: und der die ganze Zeit außer Acht

00:10:02: gelassen wird in diesen Diskussionen, weil

00:10:04: nur Datenschutzrechtler sich damit beschäftigen.

00:10:06: Und zwar die

00:10:08: wirtschaftlichen Implikationen

00:10:10: für eine Privatperson, aber auch

00:10:12: vor allen Dingen für Unternehmen.

00:10:14: Sehr guter Punkt, Stephan. Ich wollte

00:10:16: eine Sache noch zum Datenschutz. Ich finde das sehr

00:10:18: wichtig mit der Wirtschaft, da müssen wir unbedingt drüber sprechen.

00:10:20: Aber eine Sache noch.

00:10:22: Jeder, der jetzt dieser

00:10:24: Alternativlosigkeit durch Microsoft konfrontiert

00:10:26: wird, entweder du nimmst das Neue oder du lässt

00:10:28: das, so ungefähr,

00:10:30: den würde ich auffordern und

00:10:32: wünsche mir, dass er das tut. Er soll Microsoft

00:10:34: auffordern,

00:10:36: zu garantieren, dass dieses bisherige

00:10:38: Produkt genauso lange in der Wartungsphase

00:10:40: sein wird, wie das Neue.

00:10:42: Weil Microsoft wird nämlich dann, wenn sich die Aufregung

00:10:44: gelegt hat in zwei Jahren oder wenn keiner mehr weiß,

00:10:46: dass wir heute darüber gesprochen haben,

00:10:48: wird nämlich sagen, ja, unser altes Outlook

00:10:50: wird leider demnächst

00:10:52: nicht mehr in der Wartungsphase drin sein und da wird es

00:10:54: keine Updates mehr geben und es wird

00:10:56: keine Sicherheitsupdates und es ist

00:10:58: unsicher. Also bitte wechseln Sie doch zum

00:11:00: neuen Outlook, was Sie zuvor, in Klammern,

00:11:02: was Sie zuvor leider nicht wollten, weil wir dann

00:11:04: alle Daten kriegen, was Sie aber hoffentlich jetzt

00:11:06: vergessen haben. Deswegen fragen wir jetzt erst.

00:11:08: Deswegen würde ich alle bitten, Microsoft

00:11:10: zu zwingen, mitzuteilen,

00:11:12: dass Sie dieses alte Outlook

00:11:14: weiter im Wartungszyklus drin lassen

00:11:16: oder ein neues anbieten ohne

00:11:18: Cloud-Funktionen, in der alle Daten

00:11:20: abgegriffen werden.

00:11:22: Absolut wichtiger Punkt.

00:11:24: Also an der Stelle, wenn ich dich

00:11:26: richtig verstanden habe, ist das ein Hinweis, dass man

00:11:28: sich das schriftlich von Microsoft bestätigen

00:11:30: lässt. Also jeder, der mit Microsoft-Produkten

00:11:32: arbeitet und die gerade im Geschäftsumfeld

00:11:34: diese Produkte einsetzt,

00:11:36: der braucht diese Information,

00:11:38: weil er sich sonst eben nicht darauf verlassen kann,

00:11:40: dass nicht in einem Jahr oder zwei gesagt wird,

00:11:42: ach ja, die nehmen wir jetzt einfach mal aus dem Support

00:11:44: raus, so wie man das mit allen alten

00:11:46: Betriebssystemen und Apps auch gemacht

00:11:48: hat. Und dann hat man

00:11:50: eben keine Wahl mehr.

00:11:52: So nach dem Motto, jetzt kannst du ja nur noch das

00:11:54: nutzen und das musst du halt mit

00:11:56: der Übertragung der Daten nutzen.

00:11:58: Ja, und dann dazu

00:12:00: noch eine. Also ich würde mir wirklich

00:12:02: wünschen, dass es mal Menschen gibt, die

00:12:04: Eier oder Eierstöcke in der Hose haben, muss man jetzt schon

00:12:06: sagen, und wirklich oder Unternehmen

00:12:08: einfach mal klagen gegen Microsoft,

00:12:10: wenn sie diese Erklärung nicht liefern.

00:12:12: Ich meine, der Punkt ist, Microsoft ist

00:12:14: Monopolist. Das ist einfach so.

00:12:16: Das heißt, ein Unternehmen

00:12:18: ist gezwungen, dieses Produkt weiter zu nutzen

00:12:20: und wenn Microsoft das Unternehmen quasi zwingt,

00:12:22: ein anderes Produkt zu verwenden,

00:12:24: ein Nachfolgeprodukt, was die Daten abgreift,

00:12:26: in einer rechtswidrigen, asozialen Weise,

00:12:28: dann geht das nicht. Das heißt, das Unternehmen hat

00:12:30: einen Anspruch drauf, von Microsoft eine

00:12:32: äquivalente Software, die nicht Daten abgreift,

00:12:34: geliefert zu bekommen. Wenn Microsoft sich weigert,

00:12:36: dann würde ich klagen dagegen, also wenn

00:12:38: diese schriftliche Erklärung nicht kommt,

00:12:40: würde ich klagen dagegen und ich bin mir

00:12:42: relativ sicher, dass man da auch gegen Microsoft gewinnen

00:12:44: wird, weil da kann man nämlich in Deutschland klagen. Wir reden

00:12:46: ja da nicht über Datenschutz, wir reden

00:12:48: über ein, ich würde mal sagen,

00:12:50: rechtswidriges Produkt, was einem aufgezwungen

00:12:52: wird als Unternehmen.

00:12:54: Absolut richtig.

00:12:56: Genau das, und das ist eben genau

00:12:58: der Punkt, weil das ist ja ein

00:13:00: Verstoß,

00:13:02: vor allen Dingen auch,

00:13:04: das ist ja ein...

00:13:06: Ja genau, das ist ja gegen

00:13:08: alle Grundsätze auch des Bundesdatenschutzgesetzes

00:13:10: und die betrifft mich ja nun mal als Person,

00:13:12: die dann in Europa,

00:13:14: in Deutschland ein Unternehmen

00:13:16: betreibt und jetzt kommt ja noch

00:13:18: der Punkt oben drauf. Wenn ich als

00:13:20: Unternehmer Microsoft-Produkte

00:13:22: einsetze, bin ich ja verpflichtet,

00:13:24: das in einem ordentlichen,

00:13:26: rechtsgültigen AV-Vertrag

00:13:28: zu bestätigen. Wenn ich jetzt aber

00:13:30: all diese Daten an Microsoft

00:13:32: übertrage und Microsoft selbst

00:13:34: nicht erklärt, was sie

00:13:36: mit den Daten tut, wie sie damit umgeht,

00:13:38: welche KI sie damit trainiert und

00:13:40: wie die Daten vielleicht auch kompromittiert

00:13:42: werden können oder durch andere ausgelesen werden

00:13:44: können, weil das Microsoft ihre

00:13:46: KI nicht im Griff hat, das wissen wir ja

00:13:48: alle seit dem Twitter-Fiasko mit deren

00:13:50: komischen User, der in 24 Stunden rechtsradikal

00:13:52: wurde, von daher...

00:13:54: Microsoft hat gar nichts im Griff, Microsoft hat sogar

00:13:56: die Azure Cloud, war ja kompromittiert und

00:13:58: ist es wahrscheinlich immer noch und Microsoft hat die Lücke

00:14:00: runtergespielt. Aber nur, also es geht wirklich,

00:14:02: wenn ein Unternehmen klagen will gegen Microsoft, geht es jetzt

00:14:04: hier gar nicht um Datenschutz. Ich sage mal, es gibt

00:14:06: Treu und Glauben

00:14:08: und so weiter, da muss man einfach mal mit einem

00:14:10: Anwalt sprechen, der wird einem schon sagen,

00:14:12: warum man Microsoft verklagen kann. Ich bin mir aber sicher,

00:14:14: dass es nicht um Datenschutz

00:14:16: in dem Fall nur geht, sondern dass ein Unternehmen

00:14:18: einfach in Deutschland klagen kann vor einem

00:14:20: deutschen Gericht und dass es hier nicht um Aufsichtsbehörden

00:14:22: gehen muss oder um Irland, wie du ja

00:14:24: zu Recht sagst beim Datenschutz, wenn man über eine Behörde geht,

00:14:26: muss man Irland dann am Ende nehmen,

00:14:28: sondern ein deutsches Unternehmen kann in Deutschland

00:14:30: bei seinem Gericht vor der Haustür klagen

00:14:32: und Microsoft vor die

00:14:34: Karre spannen. Und das würde ich

00:14:36: machen, wenn ich ein Unternehmen wäre, was wirklich

00:14:38: angewiesen ist auf diese Produkte und ich würde mir

00:14:40: wirklich wünschen, dass es Unternehmen gibt, die das tun

00:14:42: einfach. So eine Klage kostet nicht viel Geld

00:14:44: und Microsoft hat ein extremes Problem

00:14:46: damit, wenn so eine Klage kommt. Es geht ja

00:14:48: nicht um die paar tausend Euro für eine Klage, die

00:14:50: man ja sowieso zurückkriegt, wenn man gegen Microsoft gewinnt.

00:14:52: Also ich würde es einfach versuchen

00:14:54: und das Unternehmen, das das tut,

00:14:56: hat meine Unterstützung, meine ideelle,

00:14:58: aber ich gebe auch gerne

00:15:00: Facheinschätzungen zu Datentransfers

00:15:02: und so weiter, die da ablaufen, gerne

00:15:04: einfach so dazu und würde mich freuen,

00:15:06: wenn Microsoft demnächst eine Klage bekommt.

00:15:08: Ich würde mich vor allen Dingen

00:15:10: freuen, wenn sich da mal große Konzerne aus

00:15:12: Deutschland anschließen, die alle diese Produkte

00:15:14: nutzen, die alle auch angewiesen sind,

00:15:16: darauf diese Produkte zu nutzen, weil, wie du schon

00:15:18: sagtest, Microsoft ist ein Monopolist

00:15:20: und wir dürfen nicht vergessen, dass

00:15:22: eine gewisse Alternativlosigkeit

00:15:24: in Bezug auf die Usability an dieser Stelle

00:15:26: wirklich herrscht im IT-Umfeld.

00:15:28: An bestimmten Stellen

00:15:30: ist es einem Unternehmen,

00:15:32: das produktiv arbeiten möchte,

00:15:34: einfach die Möglichkeit nicht gegeben,

00:15:36: auf andere Produkte auszuweichen,

00:15:38: weil das mit horrendem

00:15:40: Schulungsaufwand und Umschulungskosten

00:15:42: zu tun hat, in Bezug auf Mitarbeiter,

00:15:44: die diese Software am Ende effektiv

00:15:46: benutzen möchten. Und genau das

00:15:48: ist auch der Punkt.

00:15:50: Genau, man kann Microsoft auch auf Schadensersatz

00:15:52: verklagen, wegen dieser Schulungskosten,

00:15:54: die du erwähnt hast. Also einfach mal mit dem Anwalt sprechen.

00:15:56: Ich bin mir sicher, da gibt es Möglichkeiten.

00:15:58: Da muss man kein Genie sein,

00:16:00: um zu wissen, dass Microsoft asozial ist

00:16:02: und rechtswidrig handelt. Ganz einfach.

00:16:04: Und da noch,

00:16:06: da haken wir jetzt nochmal ein auf den letzten

00:16:08: Punkt. Gehen wir mal davon aus,

00:16:10: wir klagen jetzt als Unternehmen. Finde ich super.

00:16:12: Okay, machen wir. Aber noch ein ganz

00:16:14: anderer Punkt. Wenn wir

00:16:16: wirklich, und das steht ja in der

00:16:18: Analyse des CT Magazins,

00:16:20: wurde also rausgefunden, dass

00:16:22: die Inhalte, die Kontakte

00:16:24: und alle Absender usw.,

00:16:26: also das wirklich alles, Passwörter,

00:16:28: Benutzernamen, von diesen Benutzeraccounts

00:16:30: Microsoft so zur Verfügung stehen, dass sie

00:16:32: darauf Zugriff haben. Die erste

00:16:34: Implikation, die das bedeutet, für alle da draußen,

00:16:36: die das immer noch nicht gecheckt haben, und viele

00:16:38: haben es noch nicht gecheckt, weil es laufen noch so

00:16:40: viele 365 Cloud-Berater

00:16:42: da draußen rum, die sagen, wir haben

00:16:44: ein EU-US-Privacy-Framework.

00:16:46: Das ist alles Mumpitz.

00:16:48: Ja, genau. Das sind einfach Idioten, die

00:16:50: Produkt verkaufen wollen und von denen sollte man sich

00:16:52: nicht belabern lassen. Denn,

00:16:54: was da passiert, ist,

00:16:56: dass wir

00:16:58: unverschlüsselte Informationen in der Hand

00:17:00: eines multilateralen Konzerns

00:17:02: haben, der in Amerika seinen

00:17:04: Hauptsitz hat und damit an den

00:17:06: Cloud- und den Patriot Act der USA

00:17:08: gebunden ist. Das heißt, damit sind diese

00:17:10: Daten schon mal bei der US-Regierung

00:17:12: und allen Geheimdiensten und

00:17:14: angeschlossenen Behörden der US-Regierung

00:17:16: frei verfügbar

00:17:18: zu jeder Zeit, ohne Angabe von

00:17:20: Gründen oder Vorwänden, warum man

00:17:22: Zugriff auf diese Daten haben möchte.

00:17:24: Das ist der erste Punkt.

00:17:26: Genau, dazu möchte ich auch noch eine Sache sagen,

00:17:28: weil du ja zu Recht sagst, dieser Privacy-Shield,

00:17:30: manche sagen, es gibt ja jetzt ein Abkommen zwischen

00:17:32: der EU und den USA und deswegen ist

00:17:34: jeglicher Datentransfer und jegliche

00:17:36: Datenverarbeitung, die in den USA stattfindet,

00:17:38: erlaubt.

00:17:40: So sagen es ja manche Idioten.

00:17:42: Keine Ahnung von

00:17:44: nichts haben, die sowas sagen.

00:17:46: Das sind einfach Leute, die wollen

00:17:48: einfach eine Lösung haben und

00:17:50: reden sie einfach herbei. Das sind

00:17:52: Tagträumer und Idioten. Muss man

00:17:54: leider so sagen. Inkompetente Berater,

00:17:56: die am besten keine Berater wären und

00:17:58: am besten gar kein Geld damit verdienen dürften.

00:18:00: Aber jetzt, ich möchte es auch kurz

00:18:02: erklären, warum dieser Privacy-Shield hier eigentlich völlig

00:18:04: irrelevant ist. Also es ist natürlich eine

00:18:06: weitere Dimension, die negativ auf

00:18:08: Microsoft wirkt. Aber angenommen,

00:18:10: Microsoft wäre eine rein deutsche Firma.

00:18:12: Ich meine, Microsoft

00:18:14: ist ja auch so jetzt schon an die DSGVO

00:18:16: gebunden, hält sich trotzdem nicht dran. Also könnte auch eine

00:18:18: rein deutsche Firma einfach das

00:18:20: machen, was Microsoft macht und es wäre

00:18:22: genauso rechtswidrig. Es geht

00:18:24: doch darum, das hast du ja auch gesagt,

00:18:26: dass Microsoft sich das Recht vorbehält,

00:18:28: alle Daten, die da über die E-Mails

00:18:30: reinkommen, nach eigenem Belieben

00:18:32: zu analysieren und zu nutzen.

00:18:34: Und das ist rechtswidrig.

00:18:36: Und in diesem Konstrukt auch, wenn man

00:18:38: diese Einwilligung erzwingt quasi und auch

00:18:40: nicht sagt, wofür man die Daten verwendet. Es ist

00:18:42: egal, wo die Firma sitzt. Ob sie in Deutschland

00:18:44: sitzt, in Timbuktu, in den USA

00:18:46: oder sonst wo. Es spielt keine Rolle. Das Privacy-Shield

00:18:48: ist weder

00:18:50: die Lösung noch das Problem hier in

00:18:52: diesem Fall. Es kommt als zusätzliche

00:18:54: Dimension noch dazu, dass die USA ein

00:18:56: Geheimdienststaat sind und die Daten dann auch noch

00:18:58: bei den amerikanischen Geheimdiensten landen.

00:19:00: Aber dessen Bedarf ist schon gar

00:19:02: nicht, damit es ein Problem ist. Es reicht schon,

00:19:04: dass Microsoft einfach macht, was es will.

00:19:06: Da ist auch egal, wo der Firmensitz von Microsoft ist.

00:19:08: Es ist vollkommen egal im Endeffekt.

00:19:10: Es ist nur noch schlimmer, dass es in den USA

00:19:12: ist. Nur noch schlimmer wäre China wahrscheinlich.

00:19:14: Wobei ich nicht weiß, ob die Chinesen nicht manchmal

00:19:16: sogar Datenschutz besser beherrschen

00:19:18: als andere außerhalb von Europa. Aber das

00:19:20: ist jetzt nur mal so eine kleine Hypothese.

00:19:22: Und jetzt kommen wir, das ist super,

00:19:24: dass du das sagst, weil jetzt kommen wir mal auf Punkt 2,

00:19:26: den ich gerade erwähnen wollte. Und zwar

00:19:28: NDAs.

00:19:30: Ich kann gar

00:19:32: nicht zählen, in wie vielen

00:19:34: Fällen, auch komplett hanebüchenen

00:19:36: Fällen zwischen Privatpersonen,

00:19:38: NDAs verhandelt

00:19:40: werden, also Non Disclosure Agreements,

00:19:42: Geheimhaltungsvereinbarungen,

00:19:44: wo sich also, und wir machen das jetzt mal

00:19:46: auf der Unternehmensebene, weil da ist es eben rechtlich

00:19:48: extrem relevant, da werden also

00:19:50: Geheimhaltungsvereinbarungen zwischen zwei

00:19:52: Unternehmen geschlossen, dass man

00:19:54: alle möglichen Daten in einer ganz bestimmten

00:19:56: Art und Weise behandelt, die zu einem Projekt

00:19:58: bei der Zusammenarbeit gehören.

00:20:00: Damit eben sich beide Parteien davor schützen

00:20:02: können, dass Firmengeheimnisse an die Öffentlichkeit

00:20:04: geraten und dadurch vielleicht wirtschaftliche

00:20:06: Schäden auf das Unternehmen wirken.

00:20:08: Jetzt mal ganz kurz, wenn diese

00:20:10: Unternehmen Microsoft-Produkte einsetzen,

00:20:12: dann braucht ihr keine

00:20:14: NDAs unterschreiben, dann könnt ihr die

00:20:16: direkt einfach in die Tonne klappen

00:20:18: und vollkommen ignorieren, weil

00:20:20: ihr habt sie beide schon gebrochen,

00:20:22: dadurch, dass ihr das NDA

00:20:24: mit Microsoft Word in der

00:20:26: MS 365 Cloud geschrieben habt.

00:20:28: Damit ist es bereits wertlos.

00:20:30: Das muss man sich mal vorstellen.

00:20:32: Zumindest spätestens dann, um

00:20:34: beim aktuellen Fall zu bleiben, hätte man den

00:20:36: Geheimhaltungsvertrag gebrochen,

00:20:38: wenn man diesen per E-Mail

00:20:40: oder die Sache, wie es geht,

00:20:42: per E-Mail über die Microsoft Cloud

00:20:44: das neue Outlook abschickt

00:20:46: oder empfangen lässt,

00:20:48: weil man die E-Mail-Adresse halt angegeben hat als Empfängeradresse.

00:20:50: Du hast recht,

00:20:52: man kann ja gar keine

00:20:54: Geheimhaltung mehr einhalten.

00:20:56: Das ist das eine Problem, also

00:20:58: rechtlich hat man da als Unternehmen einfach schon

00:21:00: versagt und ist einfach, man muss es sagen,

00:21:02: entweder dumm, also unwissend

00:21:04: oder

00:21:06: man will es nicht wissen.

00:21:08: Oder man ist

00:21:10: gleichgültig. Also ich meine, wie auch immer,

00:21:12: es ist einfach ein dummes Unternehmen, muss man sagen,

00:21:14: was sowas macht. Finde ich einfach dumm, solche Leute,

00:21:16: weil man muss es auch gleich sagen,

00:21:18: warum die Dummheit so groß ist.

00:21:20: Ich meine, wir reden jetzt auch noch weiter

00:21:22: über Geschäftsgeheimnisse,

00:21:24: über die man vielleicht gar kein Stillschweigen

00:21:26: vereinbart, sondern man behält sie

00:21:28: im Unternehmen normalerweise.

00:21:30: Und wenn man kein ganz blödes Unternehmen ist,

00:21:32: leider gibt es ja viele blöde Unternehmen,

00:21:34: immer mehr wahrscheinlich, alle nämlich, die

00:21:36: die Microsoft Cloud jetzt noch mehr nutzen, sind

00:21:38: auf jeden Fall blöde Unternehmen, weil sie es ja jetzt

00:21:40: wissen, wenn sie es gehört haben oder irgendwo

00:21:42: gelesen haben. Die

00:21:44: geben freiwillig auch noch ihre

00:21:46: Geschäftsgeheimnisse an Microsoft weiter.

00:21:48: Wie dumm ist das denn?

00:21:50: Die Einwilligung

00:21:52: zur Nutzung,

00:21:54: das muss man sich überlegen.

00:21:56: Unter Umständen

00:21:58: gehen wir mal von der internen

00:22:00: Firmenkommunikation aus. Leute in einem Projekt,

00:22:02: die alle E-Mails benutzen und über E-Mails

00:22:04: intern kommunizieren, was sie in ihren Projekten

00:22:06: tun, die an irgendetwas forschen,

00:22:08: die übergeben, wenn sie das nutzen,

00:22:10: die Nutzungsrechte an

00:22:12: diesen Informationen an Microsoft dadurch,

00:22:14: dass sie die neue Outlook-App nutzen

00:22:16: oder Windows 11 nutzen.

00:22:18: Und Microsoft kann jetzt die ganze Firmenintelligenz,

00:22:20: die können dafür beobachten, wie sich das Projekt entwickelt

00:22:22: und wenn die fertig entwickelt haben, nehmen die sich

00:22:24: das Ergebnis. Und weil sie ein Multimilliarden-Dollar-

00:22:26: Konzern sind, bringen sie das Produkt früher auf den Markt,

00:22:28: bringen sie den Service früher auf den Markt.

00:22:30: So ist es.

00:22:32: Da sagen ja manche,

00:22:34: das ist bestimmt ein realistischer Fall.

00:22:36: Das muss man einfach so sagen. Jeder, der das

00:22:38: nicht sieht, der ist einfach...

00:22:40: Das ist schon passiert mehrfach in den USA.

00:22:42: Tagträumer und Illusionisten,

00:22:44: das sind Leute, die sowas nicht sehen, die

00:22:46: wollen sich einfach Probleme wegreden. Aber

00:22:48: jetzt geht es ja noch weiter. Das Problem wird ja noch

00:22:50: größer. Angenommen Microsoft wäre kein

00:22:52: soziales Unternehmen. Was es ist, aber

00:22:54: wir tun einfach mal so, als wäre es keins.

00:22:56: Das ist aber schwer, Klaus. Du verlangst gerade viel von mir.

00:22:58: Also, jetzt ist

00:23:00: Folgendes. Jetzt reden wir ja über

00:23:02: KI. Und da ich ja auch KI

00:23:04: selbst programmiere und auch nutze,

00:23:06: weiß ich ja, und wir alle wissen es ja wahrscheinlich

00:23:08: mittlerweile, was die so können. Das heißt,

00:23:10: es ist halt ein Unterschied, ob ein böswilliges

00:23:12: Unternehmen wie Microsoft

00:23:14: irgendwas klaut. Das passiert leider nicht ganz

00:23:16: so, oder zum Glück passiert das nicht ganz so oft.

00:23:18: Viele Ideen sind einfach

00:23:20: nicht so gut für Microsoft oder

00:23:22: lohnen sich für Microsoft vielleicht nicht. Dann sagen sie, wir machen

00:23:24: das nicht. Die haben ja auch den ganzen Tag

00:23:26: andere Sachen zu tun, als Ideen zu

00:23:28: klauen, muss man sagen. Sonst würden sie wahrscheinlich noch mehr klauen,

00:23:30: wenn sie nichts anderes zu tun hätten.

00:23:32: Aber so haben sie

00:23:34: andere Dinge zu tun. Aber die KI,

00:23:36: ich habe es ja auch selbst ausprobiert grundsätzlich,

00:23:38: kann natürlich alle Informationen,

00:23:40: die da reingespielt werden, auch

00:23:42: wieder ausspielen als Antwort.

00:23:44: Chatbot als Stichwort. Ich

00:23:46: habe es ausprobiert.

00:23:48: Chatbots wie ChatGPT, der höchstentwickelte

00:23:50: Chatbot, den es jetzt gibt, würde ich mal sagen,

00:23:52: sind in der Lage

00:23:54: und das habe ich bewiesen durch ein praktisches

00:23:56: Beispiel, was jeder ausprobieren kann,

00:23:58: dass sie

00:24:00: echte, volle Zitate

00:24:02: von Trainingsdaten, also Dokumenten,

00:24:04: die Firmen über Microsoft Outlook

00:24:06: in die KI von Microsoft geschickt haben

00:24:08: sozusagen, weil sie es nicht anders

00:24:10: wissen oder wollen,

00:24:12: weil sie es Microsoft gestatten, diese

00:24:14: Dokumente von Firmen, Geschäftsgeheimnisse,

00:24:16: Patentvoranmeldung und sonstiges,

00:24:18: die fließen alle dann in die Microsoft-KI

00:24:20: ein und können auch

00:24:22: verwendet werden als Ausgabe von der KI

00:24:24: oder generiert werden in einer Ausgabe.

00:24:26: Das heißt, sowohl Microsoft-Mitarbeiter,

00:24:28: die ihre eigene Microsoft-KI nutzen,

00:24:30: die über Dokumente deutscher Firmen gefüttert wurde,

00:24:32: können dann diese Ausgaben

00:24:34: bekommen, als auch, wenn Microsoft diesen Chatbot

00:24:36: öffentlich macht, andere.

00:24:38: Also das heißt, dieses Wissen

00:24:40: landet in jeder Such-, in jeder

00:24:42: Antwort einer Frage, die auf genau

00:24:44: diesen Zweck abzielt, den eine Firma

00:24:46: zuvor als Geschäftsgeheimnis irgendwo hatte

00:24:48: und über Outlook kommuniziert hat,

00:24:50: an Microsoft sozusagen.

00:24:52: Das heißt, da ja

00:24:54: viele Leute Chatbots nutzen, ist die

00:24:56: Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dieses

00:24:58: geheime Wissen dann nicht mehr geheim ist.

00:25:00: Absolut.

00:25:02: Dann können wir die

00:25:04: Brücke auch nochmal kurz als Erinnerung

00:25:06: zurückschlagen zu unserer Folge über

00:25:08: Nele.ai, wo es dann

00:25:10: auch heutzutage schon Unternehmen gibt,

00:25:12: die einem versuchen, Weiß zu machen,

00:25:14: dass man personenbezogene Daten

00:25:16: und Rechtssicherheit bei der Nutzung von

00:25:18: KI ermöglichen kann.

00:25:20: KI ist die Büchse der Pandora,

00:25:22: die keiner kontrolliert und in keinstem

00:25:24: Fall die Leute, die glauben,

00:25:26: dass, weil sie sie entwickeln, sie einen

00:25:28: Einfluss auf die Kontrolle, wie dieses

00:25:30: System arbeitet, hätten. Du selber

00:25:32: sagst das immer wieder,

00:25:34: dass man, egal wie viel Mühe man

00:25:36: sich gibt, diese Dinge so zu entwickeln,

00:25:38: wie man sie denn entwickelt und so

00:25:40: weiterzumachen, wie man möchte, es einfach

00:25:42: bestimmte Limits und Grenzen gibt,

00:25:44: weil

00:25:46: diese Möglichkeiten nicht existieren,

00:25:48: es so zu anonymisieren, so

00:25:50: pseudonymisieren, dass man

00:25:52: wirklich sagen kann, wir können davon ausgehen,

00:25:54: dass das alles vernünftig gemacht

00:25:56: wird. Und dann kommt nochmal der ganze Rattenschwanz,

00:25:58: den du gerade erklärt hast, obendrauf.

00:26:00: Wenn wir diese Daten einfach

00:26:02: unvorbereitet oder auch

00:26:04: unausgewertet in diese

00:26:06: Systeme reinschmeißen als Trainingsdaten,

00:26:08: dann kann daraus halt Gott weiß was

00:26:10: entstehen. Wenn man sich alleine überlegt,

00:26:12: es könnten Wirtschaftsgeheimnisse

00:26:14: zweier unterschiedlicher Unternehmen, die in derselben

00:26:16: Branche tätig sind, die an ähnlichen

00:26:18: Dingen forschen, aber eben in einem Wettbewerb

00:26:20: wer kommt früher an den Markt stehen

00:26:22: mit einem bestimmten Produkt oder Service

00:26:24: und die werden jetzt vernudelt zusammen

00:26:26: in eine KI geschmissen und später

00:26:28: kann über ChatGPT jeder

00:26:30: sich diese Informationen wieder rausziehen,

00:26:32: weil wie anfällig ChatGPT

00:26:34: auch für das Ausbeuten von Daten,

00:26:36: also für Exploits ist,

00:26:38: haben ja auch schon viele

00:26:40: Sicherheitsforscher

00:26:42: in den letzten Monaten immer wieder

00:26:44: gezeigt und bewiesen.

00:26:46: Also ich finde dieses gesamte

00:26:48: Thema an sich, also dass Microsoft

00:26:50: diesen Schritt geht und dass sie so offen damit

00:26:52: umgehen und dass sie dann eben intransparent

00:26:54: darüber sind, warum sie das tun,

00:26:56: welchen Zugriff auf welche Daten

00:26:58: sie genau haben und dass wieder andere Leute

00:27:00: das erforschen müssen, das bestätigt

00:27:02: halt allumfassend, dass wir

00:27:04: es hier nicht mit einem vertrauenswürdigen

00:27:06: Unternehmen zu tun haben, sondern mit

00:27:08: einem Konzern, der nur ein Ziel hat

00:27:10: und zwar jedes Unternehmen

00:27:12: in ihre Services zu versklaven.

00:27:14: Das muss man ganz einfach

00:27:16: platt so sagen.

00:27:18: Also Umsatzmaximierung, alles andere

00:27:20: ist wirklich letztendlich vollkommen egal.

00:27:22: Profit, alles andere ist egal.

00:27:24: So, jetzt vielleicht noch zwei Punkte zum Schluss.

00:27:26: Das eine ist, du hast vollkommen recht, man kann

00:27:28: eine KI nicht wirklich

00:27:30: kontrollieren vollständig.

00:27:32: Deswegen empfehle ich auch einfach, dass man

00:27:34: lokale, eigene, unternehmenseigene KI-Systeme

00:27:36: nutzt, wo keine Daten zu dritten gehen,

00:27:38: außer man möchte es. Das heißt, ohne

00:27:40: ChatGPT, ohne OpenAI, ohne Microsoft,

00:27:42: ohne Google, ohne alles,

00:27:44: was man von außen hat, man kann solche Systeme so

00:27:46: bauen, dass sie nicht nur vollständig

00:27:48: datensicher sind, sondern auch noch besser

00:27:50: als ChatGPT. So, der zweite

00:27:52: Punkt ist, weil man nämlich

00:27:54: spezialisiert dann vorgeht und man muss auch dazu sagen,

00:27:56: Deutsch ist keine Weltsprache und

00:27:58: ich glaube 0,3 Prozent, ganz grob gesagt,

00:28:00: der Trainingsdaten von ChatGPT sind deutsche

00:28:02: Dokumente. Wir reden aber

00:28:04: alle deutsch und Unternehmen in Deutschland haben typischerweise

00:28:06: Deutsche als Primärsprache, möchte ich jetzt mal annehmen.

00:28:08: So, das heißt, alleine

00:28:10: schon bei

00:28:12: Chatbots hat man da

00:28:14: deutlich bessere Möglichkeiten und so

00:28:16: weiter. Es gibt noch andere, also wie gesagt, ich

00:28:18: weiß es aus eigener Praxis, es gibt

00:28:20: die Ergebnisse mit eigener KI sind teilweise

00:28:22: deutlich besser als mit ChatGPT oder

00:28:24: anderen KIs, wenn es überhaupt diese Lösungen

00:28:26: schon gibt. Zweiter Punkt,

00:28:28: du hast diesen Fall angesprochen,

00:28:30: es sind zwei Unternehmen, die forschen an einem

00:28:32: ähnlichen Thema, sagen wir mal. Beide

00:28:34: haben vielleicht leicht unterschiedliche Ansätze

00:28:36: und beide haben ihre Geschäftsgeheimnisse über

00:28:38: Microsoft Outlook kundgetan,

00:28:40: weil sie es nicht besser wussten oder

00:28:42: nicht besser wollten. So,

00:28:44: dann hat die KI von Microsoft

00:28:46: beide Wissensbestände im

00:28:48: Portfolio und

00:28:50: die KI kann natürlich dann,

00:28:52: wenn es ganz dumm läuft für die beiden Geheimnisträger-

00:28:54: Unternehmen, die keine mehr sind,

00:28:56: kann nämlich das Wissen dieser beiden Unternehmen,

00:28:58: das eigentliche Geheimwissen dieser beiden

00:29:00: Unternehmen kombinieren zu einer

00:29:02: neuen Lösung, die die

00:29:04: beiden Unternehmen gar nicht haben und

00:29:06: auch nie haben werden, weil sie nämlich dann auf dem Markt

00:29:08: nicht mehr existieren, weil nämlich dann

00:29:10: derjenige, der die KI benutzt, falls es

00:29:12: nicht Microsoft selbst ist, diese Lösung einfach

00:29:14: auf den Markt bringt und die beiden Unternehmen fragen sich, wo

00:29:16: hat er denn das her? Ist ja viel

00:29:18: besser als mein Ansatz, weil

00:29:20: eins plus eins ist nämlich dann nicht zwei, sondern drei.

00:29:22: Also von der Qualität

00:29:24: beachtet. Das heißt, es kommen neue Lösungen

00:29:26: zustande, die machen den Geheimnisträger

00:29:28: mit seiner eigenen Lösung platt, weil

00:29:30: diese KI einfach viel mehr Informationen

00:29:32: hat, die sie nutzen kann. Also

00:29:34: so viel dazu. Es ist wirklich eine

00:29:36: denkbar schlechte Idee, weiter

00:29:38: Microsoft-Produkte nutzen zu wollen und

00:29:40: man muss es auch nicht in vielen Unternehmen.

00:29:42: Ich gebe zu, Unternehmen, die das schon

00:29:44: bis ins Letzte eingeführt haben,

00:29:46: da ist es schwierig, alles zurückzurollen, aber

00:29:48: man kann ja zumindest punktuell was machen

00:29:50: und bei den kleineren Unternehmen muss ich ganz ehrlich

00:29:52: sagen, es gibt auch andere

00:29:54: Mail-Programme als Outlook

00:29:56: und es gibt auch andere, vor allem bessere

00:29:58: Videokonferenz-Tools als Microsoft Teams.

00:30:00: Das gibt es einfach. Also ich brauche

00:30:02: und OneDrive brauche ich auch nicht. Da gibt es auch andere

00:30:04: Möglichkeiten. Also für kleinere Unternehmen

00:30:06: und mittelständische, die nicht so voll

00:30:08: abhängig von Microsoft sind, gibt es

00:30:10: Lösungen ohne Microsoft. Das muss man

00:30:12: einfach so sagen. Wer das will, der kriegt das auch

00:30:14: hin und ist am Ende sogar glücklicher. Ich sage

00:30:16: nur zum Schluss, seit

00:30:18: ich bei WhatsApp ausgestiegen bin, vermisse

00:30:20: gar nichts, überhaupt nichts.

00:30:22: Mein Leben ist besser geworden.

00:30:24: Du möchtest also quasi alle nochmal dazu

00:30:26: ermutigen, dass ein Ausstieg von etwas,

00:30:28: eine Trennung von etwas Bekanntem

00:30:30: auch etwas Wunderbares haben kann.

00:30:32: Verstehe ich dich richtig?

00:30:34: So möchte ich es mal als Schlusswort

00:30:36: sagen, ja. Man muss sich von

00:30:38: unliebsamen Dingen trennen,

00:30:40: sonst wird das Leben immer

00:30:42: trauriger. Absolut.

00:30:44: Ich fasse zum Schluss, möchte nochmal kurz für

00:30:46: alle, die jetzt zugehört haben, eine Sache

00:30:48: anfassen und zwar alle rechtlichen Implikationen,

00:30:50: die euch die Probleme bereiten können

00:30:52: auf mehreren unterschiedlichen Ebenen,

00:30:54: was wir hier diskutiert haben. Der erste Punkt ist,

00:30:56: wenn ihr im Unternehmen Microsoft

00:30:58: das neue Outlook einsetzt oder auch

00:31:00: Windows 11, dann habt ihr

00:31:02: nicht die Möglichkeit, euch vor

00:31:04: Schadenersatzklagen eurer Mitarbeiter zu schützen.

00:31:06: Denn ihr seid ja dazu verpflichtet,

00:31:08: dass ihr die Mitarbeiter

00:31:10: vollumfänglich über die Nutzung der

00:31:12: personenbezogenen Daten innerhalb des Unternehmens

00:31:14: informiert. Das könnt ihr nicht.

00:31:16: Das bestätigen ja sogar

00:31:18: die Sicherheitsforscher, die

00:31:20: das CT-Magazin zur Rate gezogen

00:31:22: hat, als auch mehrere

00:31:24: unterschiedliche

00:31:26: Landesdatenschutzbehörden, die sich über

00:31:28: dieses Thema schon aufgeregt haben.

00:31:30: Sehe ich übrigens auch so,

00:31:32: möchte ich unterstützen.

00:31:34: Der zweite Punkt ist dann eben,

00:31:36: dass ihr, wenn ihr diese Daten

00:31:38: dahin übertragt, eben auch

00:31:40: eure eigenen Geschäftsgeheimnisse

00:31:42: nicht mehr geheim halten könnt. Das heißt,

00:31:44: ihr begeht Vertragsbrüche

00:31:46: auf handelsrechtlicher Ebene

00:31:48: mit all euren Vertragspartnern, mit denen

00:31:50: ihr NDAs abschließt,

00:31:52: sobald ihr diese Daten

00:31:54: oder Daten innerhalb dieses Projektes

00:31:56: oder auch des NDAs selbst

00:31:58: auf Windows-Maschinen

00:32:00: verarbeitet, die unter Windows 10

00:32:02: oder 11 laufen, die bekannt sind dafür,

00:32:04: per Telemetrie Daten zu übertragen, wo

00:32:06: keiner weiß, was genau die wann

00:32:08: wieder übertragen und ob man das überhaupt stoppen

00:32:10: kann. Und darüber

00:32:12: hinaus, wenn man jetzt die neue Outlook-App nutzt,

00:32:14: habt ihr quasi auch noch den perfekten

00:32:16: Personenbezug mit übergeben.

00:32:18: Das heißt, man kann also auch noch nachgucken, wer

00:32:20: welche Informationen rechtswidrig übertragen

00:32:22: hat. Das ist dann aber euer Rechtsverstoß.

00:32:24: Da hat Microsoft gar kein Problem mit, denn

00:32:26: ihr habt eine Einwilligung gegeben.

00:32:28: Ihr habt eingewilligt, dass dieser Rechtsverstoß

00:32:30: passiert. Und das ist das megakritische

00:32:32: dabei. Das heißt also, ihr gefährdet

00:32:34: sofort...

00:32:36: Da könnte das Unternehmen natürlich dann, wenn es ein Problem

00:32:38: kriegt, könnte natürlich dann

00:32:40: erst Microsoft verklagen und sagen, wir haben

00:32:42: unsere Einwilligung zwar gegeben, aber sie war ja

00:32:44: gar nicht gültig.

00:32:46: Dann ist es aber vielleicht doch schon ein bisschen zu spät.

00:32:48: Absolut. Das heißt also,

00:32:50: wir haben da das Problem, dass ihr

00:32:52: auf der einen Seite die Privatsphäre

00:32:54: und die Persönlichkeitsrechte

00:32:56: eurer Mitarbeiter missachtet

00:32:58: und das sehr,

00:33:00: sehr teuer und problematisch werden kann.

00:33:02: Und auf der anderen Seite habt ihr noch mal

00:33:04: die wirtschaftliche Schädigung.

00:33:06: Es kann dazu führen, dass euer Unternehmen

00:33:08: wirtschaftlich nicht mehr handlungsfähig ist

00:33:10: und ihr euer Unternehmen in die Tonne kloppen könnt.

00:33:12: Das nur, weil ihr Produkte

00:33:14: nutzt, an die ihr seit mehreren

00:33:16: Jahrzehnten gewöhnt seid.

00:33:18: Und da muss ich ganz ehrlich sagen,

00:33:20: das ist mein Appell an alle.

00:33:22: Schlechte Gewohnheiten

00:33:24: sollte man ablegen, indem man sie

00:33:26: durch Gute ersetzt. Also

00:33:28: fangt an, vor eurer eigenen

00:33:30: Tür zu kehren, anstatt mit dem Finger

00:33:32: auf andere zu zeigen, die euch angeblich

00:33:34: erklärt haben, dass alles, was wir

00:33:36: gerade herausklamüsert haben und was

00:33:38: andere bestätigt haben, Kokolores

00:33:40: sein soll, weil es irgendwelche blödsinnigen

00:33:42: Rechtskonstrukte von verwirrten

00:33:44: Politikern, die gar keine Ahnung haben

00:33:46: über was sie entscheiden, zusammen

00:33:48: geschustert wurden, um sich dann

00:33:50: darauf zu berufen, dass nicht

00:33:52: Max Schrems in einem Jahr das Ding auch

00:33:54: wieder kippt. Also das ist absoluter

00:33:56: Irrsinn, was da passiert.

00:33:58: Es geht ja gar nicht nur um Datenschutz, es geht auch um

00:34:00: Geschäftsgeheimnisse, es geht, wie du sagst,

00:34:02: vertrauliche Informationen. Also lass mal den Datenschutz

00:34:04: einfach mal weg. Geschäftsgeheimnisse will

00:34:06: keiner freiwillig irgendjemand anders geben, sonst

00:34:08: wären es ja keine Geheimnisse. Und vertrauliche Daten,

00:34:10: da begeht man direkt einen Vertragsbruch.

00:34:12: Also das ist der Punkt, da brauchen wir gar nicht über Datenschutz

00:34:14: reden, das kommt noch dazu.

00:34:16: Genau, der kommt nur obendrauf.

00:34:18: Also der ist nur obendrauf nochmal das

00:34:20: Sahnehäubchen, wenn dann zum Beispiel alle

00:34:22: Mitarbeiter Schadenersatzklagen gegen

00:34:24: euch einreichen, weil ihr sie nicht

00:34:26: ausreichend darüber informiert habt, dass

00:34:28: wenn sie Ja klicken bei der neuen Outlook-App,

00:34:30: die ihnen angeboten wird,

00:34:32: das, was da eben im Hintergrund passiert

00:34:34: und das impliziert. Ihr könnt das natürlich

00:34:36: mit Richtlinien verklusern

00:34:38: und den Leuten sagen, damit werden alle Daten

00:34:40: an Microsoft übertragen usw.

00:34:42: Und dann würde ich eigentlich darauf hoffen,

00:34:44: dass die Mitarbeiter in eurem Unternehmen

00:34:46: etwas intelligenter seid als ihr selbst

00:34:48: und nachfragen,

00:34:50: wie man so fahrlässig und dumm

00:34:52: sich verhalten kann. Denn man kann das

00:34:54: nicht einfach beschreiben. Wenn man das als Unternehmen

00:34:56: immer nutzt, dann ist man dumm. Ganz einfach.

00:34:58: Ich will es ein bisschen realistischer machen.

00:35:00: Der unzufriedene Mitarbeiter oder der, der

00:35:02: sowieso kündigen will oder der gekündigt wird,

00:35:04: der wird der Erste sein, der dagegen vorgeht,

00:35:06: wenn er ein bisschen intelligent ist.

00:35:08: Ja, das stimmt. Und meistens suchen die

00:35:10: sich Intelligente zur Unterstützung, weil die

00:35:12: frustriert sind und euch einen reinwürgen

00:35:14: wollen. Das kommt dann nochmal oben drauf.

00:35:16: Also sehr, sehr viele, sehr, sehr kritische

00:35:18: Punkte, die ich sagen müsste,

00:35:20: unterstützt die nicht, sucht euch

00:35:22: Alternativen, sucht euch die richtigen Alternativen

00:35:24: und wenn ihr keine Lust habt zu suchen,

00:35:26: dann fragt halt Profis, die seit

00:35:28: Jahrzehnten sagen, nutzt nicht

00:35:30: Microsoft, es gibt Alternativen.

00:35:32: Die haben Alternativen. Denn es ist

00:35:34: nicht so, als wenn es keine gäbe. Es ist eben

00:35:36: nur ein klein wenig unbequem in der Umstellung.

00:35:38: Aber auch das geht

00:35:40: relativ einfach von statt.

00:35:42: Muss man ganz ehrlich sagen.

00:35:44: Tausendmal erlebt.

00:35:46: Ja, wunderbar. Ich würde

00:35:48: sagen, wir haben uns jetzt eine halbe

00:35:50: Stündchen lang sehr schön aufgeregt über

00:35:52: Microsoft.

00:35:54: Und zurecht.

00:35:56: Und damit der Blutdruck wieder runterkommen kann,

00:35:58: entlassen wir jetzt alle Leute mit dieser

00:36:00: Folge und dem

00:36:02: mulmigen Gefühl, den das hinterlässt, wenn ihr

00:36:04: euch jetzt alle an eure Laptops wieder zurückzieht

00:36:06: und dieses kleine schöne Windows-Symbol

00:36:08: sieht, das euch daran erinnert,

00:36:10: dass ihr nicht alleine seid und nicht

00:36:12: unbeobachtet bleibt.

00:36:14: Sehr gut.

00:36:16: Macht's gut da draußen.

00:36:18: Tschüss Klaus, ich danke dir vielmals.

00:36:20: Tschüss.

00:36:22: Das war

00:36:24: Datenschutz Deluxe.

00:36:26: Du willst mehr spannende Themen oder

00:36:28: Kontakt zu uns? Dann besuche

00:36:30: Klaus Meffert auf seinem Blog

00:36:32: Dr. DSGVO

00:36:34: und Stephan Plesnik auf seinem YouTube-Kanal

00:36:36: Datenschutz ist Pflicht.

00:36:38: Bis zum nächsten Mal.

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