#39 Cookie Banner: Alles ablehnen muss direkt möglich sein
Shownotes
Der Podcast rund um das Thema Datenschutz und IT. Mit Dr. Klaus Meffert und Stephan Plesnik.
39 Cookie Banner: Alles ablehnen muss direkt möglich sein
Ein deutsches Obergericht hat Anfang des Jahres 2024 für die Verbraucherzentrale ein Urteil im Sinne der Verbraucher gesprochen. Webseiten und Apps, die eine Einwilligungsabfrage anbieten, müssen das Ablehnen genauso einfach gestalten wie das Einwilligen. Was selbstverständlich klingt, ist es auch. Nur, dass sich manche nicht daran halten. Wer nun gegen Datensünder vorgehen will, hat bessere Karten.
Bereits ein Jahr zuvor hatte der Europäische Datenschutzausschuss EDSA hierzu auch schon einiges festgestellt: https://edpb.europa.eu/system/files/2023-01/edpb_20230118_report_cookie_banner_taskforce_en.pdf
Dies und einiges mehr in der aktuellen Episode von Datenschutz Deluxe.
Feedback geben? Fragen stellen? Gerne hier im Datenschutz-Blog von Klaus:
https://dr-dsgvo.de
Videokanal von Stephan: https://www.youtube.com/datenschutzistpflicht
Impressum:
https://dr-dsgvo.de/impressum
Inhaltlich verantwortlich ist jeder der Sprecher für seine eigenen Äußerungen.
Transkript anzeigen
00:00:00: Datenschutz Deluxe, der Podcast rund um das Thema Datenschutz und IT mit Dr. Klaus Meffert und Stephan Plesnik.
00:00:12: Hallo und herzlich willkommen zum Datenschutz Deluxe Podcast.
00:00:15: Mein Name ist Stephan Plesnik und bei mir ist wie immer Dr. Klaus Meffert.
00:00:18: Und an alle da draußen, wir grüßen euch. Klaus, wie geht es dir?
00:00:22: Ja, viele Grüße auch von mir. Mir geht es wie immer gut und ich freue mich auf unser spannendes Thema.
00:00:26: Ja, das ist wunderbar, denn in der Tat wird es heute spannend.
00:00:30: Es ist zwar ein Thema, über das wir, glaube ich, gefühlt schon 200 Mal gesprochen haben, zumindest auch in unseren Talks neben dem Podcast
00:00:37: und in Videos und unzähligen Verhandlungen, die man mit Kunden so führt, gerade als Datenschutzbeauftragter.
00:00:44: Und zwar geht es um das Thema Cookie Banner.
00:00:47: Ich nenne das jetzt mal als Oberbegriff. Wir alle wissen, eigentlich sollten wir über Consent Management reden und so weiter.
00:00:52: Worum es geht, sind die schönen Pop-Up-Boxen, die uns...
00:00:56: ...zum Beispiel im Internet ständig auf Webseiten begegnen, wo uns dann abverlangt wird, in irgendwelche Datenverarbeitungen einzuwilligen.
00:01:05: Und dazu gab es ein neues Urteil und zwar vom 19.01.2024.
00:01:14: Und in diesem Urteil ergeht als Ergebnis Folgendes, nämlich, dass diese Cookie Banner so gestaltet sein müssen,
00:01:22: was eigentlich jeder wusste, wie Klaus auch schon mal zu mir gesagt hat.
00:01:26: Dass der Ablehnen-Button genauso prominent oder gleichwertig gezeigt werden muss, wie der Akzeptieren-Button.
00:01:35: Und dass das Weckklicken der Box mit dem X nicht gleichwertig ist mit einer irgendwie gegebenen Äußerung zu einer Einwilligung.
00:01:47: Und darüber wollen wir jetzt mal gemeinsam sprechen.
00:01:49: Denn es gibt ja noch ganz, ganz viele Stellen in unserem Leben, wo wir Einwilligungen und Datenverarbeitungen,
00:01:56: wo wir gar keine Möglichkeit haben, teilweise abzulehnen.
00:02:01: Also Klaus, hau mal raus, was ist da genau los?
00:02:05: Ja, also vielleicht erinnert sich der eine oder andere auch, dass bei Google auf den ganzen Webseiten,
00:02:12: Suchmaschine, Google Maps und welche Dienste sie auch noch alle anbieten, Google Documents und so weiter,
00:02:17: da hat Google ja, ich glaube, vor einem Jahr möglicherweise war das, ich kann mich nicht mehr genau erinnern,
00:02:23: seine Einwilligungsabfrage, das sogenannte Cookie Pop-Up, ja auch geändert.
00:02:26: Und zwar auf Druck der EU, meine ich, war es gewesen.
00:02:30: Da, Google hat ja vorher auch alles akzeptieren, ja, sie dürfen meine Daten, Google, du darfst meine Daten für alles missbrauchen,
00:02:37: wofür du Lust hast, Hauptsache, Google, du wirst reicher.
00:02:40: Das hat nur einen Klick gekostet.
00:02:42: Und wenn man aber damit nicht einverstanden war, was wohl eigentlich, also niemand wäre damit einverstanden,
00:02:48: aber leider hat Google es so gestaltet, dass man da fünf oder sechs Mal klicken musste, je nachdem, auf welchem Endgerät man war.
00:02:54: Bei mir waren es fünf Klicks.
00:02:56: Bei mir waren es sechs.
00:02:58: Und das hat Google geändert, denn alles akzeptieren, alles ablehnen, gleichwertig, sogar die gleiche Farbgebung, meine ich.
00:03:05: Ob danach immer noch alles richtig ist, ist die Frage, weil man muss das alles ablehnen, natürlich auch richtig machen dann.
00:03:12: Ja, und jetzt hier bei diesem Urteil ging es darum, dass eben sehr viele Webseiten,
00:03:15: hier war es ein Wetterdienst, der von der Verbraucherzentrale verklagt wurde,
00:03:20: eben einfach unverschämterweise diese Ablehnmöglichkeit verstecken,
00:03:25: entweder auf der ersten Ebene verstecken,
00:03:26: oder sogar auf eine zweite Ebene schieben.
00:03:30: Und ich weiß es, vor allem auf dem Smartphone, du kannst es bestätigen wahrscheinlich,
00:03:34: die meisten Menschen sind faul, sie klicken dann nicht einfach mal schnell auf die zweite Ebene,
00:03:39: wissen es vielleicht auch gar nicht, dass es geht,
00:03:41: oder haben vielleicht auch nicht so viel Ahnung von Datenschutz und denken sich,
00:03:43: da wird schon nichts Schlimmes passieren.
00:03:45: Ich habe ja nichts zu verbergen, wird ja immer gesagt.
00:03:48: Dass man manipuliert.
00:03:50: Also erstens, man wird manipuliert durch Werbung, dazu gehört auch Wahlwerbung.
00:03:55: Ja, und wen wir wählen.
00:03:56: Wer wählen, der entscheidet unser Leben, muss man ja einfach mal so sagen,
00:03:59: dann darf man sich auch nicht beschweren.
00:04:01: Zum Großteil, ja.
00:04:02: Und zum zweiten, wer nichts zu verbergen hat, ist ein ganz armseliges Würstchen in meinen Augen.
00:04:07: Das muss ich einfach mal so sagen.
00:04:09: Es ist nicht verboten, ein sehr langweiliges Leben zu führen,
00:04:13: aber erstens glaube ich, dass niemand nichts zu verbergen hat,
00:04:16: und zweitens finde ich ein langweiliges Leben einfach furchtbar.
00:04:19: Vor allem, weil wir kurz vor dem Ende der Menschheit stehen,
00:04:22: aber das ist ein anderes Thema, Stichwort KI.
00:04:25: Ich habe es gerade wieder von jemand anders beschrieben.
00:04:26: Ich habe es gerade von jemand anders bestätigt bekommen,
00:04:27: der es genauso sieht, der mich nicht kennt und den ich nicht kenne.
00:04:30: Aber zurück zum Thema.
00:04:31: Also alles akzeptieren, alles ablehnen.
00:04:34: Gleichwertig, sagt das OLG Köln.
00:04:36: Und übrigens möchte ich nur kurz erwähnen,
00:04:38: ich habe es jetzt nämlich gefunden wieder in meinen Aufzeichnungen,
00:04:40: der Europäische Datenschutzausschuss ETSA, oder auf Englisch EDPB,
00:04:45: hat Anfang 2023 das auch schon festgestellt.
00:04:49: Ja, das ist, sage ich mal, ein Gremium, das keine gesetzgeberische Gewalt hat,
00:04:54: aber...
00:04:56: Was der sagt, gilt eben als dringende Empfehlung, nenne ich es jetzt mal aus meiner Sicht.
00:05:01: Da kann man schon auch in juristischen Verfahren darauf zurückgreifen.
00:05:05: Und da steht schon drin genau das Gleiche, dass auf demselben Layer,
00:05:10: auf derselben ersten Ebene das Ablehnen möglich sein muss.
00:05:13: Vielleicht so viel als Einleitung.
00:05:15: Da können wir gerne tiefer drauf einsteigen.
00:05:17: Ja, das ist sehr spannend.
00:05:19: Also das Erste, was ich jetzt gemacht habe, nachdem wir uns das jetzt mit dem Urteil angeguckt haben, war,
00:05:24: dass ich mal so kurz auf die Bühne gehe.
00:05:25: Ja, das ist sehr spannend. Also das Erste, was ich jetzt gemacht habe, nachdem wir uns das mit dem Urteil angeguckt haben, war, dass ich mal so kurz auf die Bühne gehe.
00:05:26: ich war dann auf den Big-Player-Websiten gegangen bin,
00:05:28: wie zum Beispiel Amazon und so weiter.
00:05:31: Amazon natürlich an der Stelle ein Vorzeigebeispiel dafür, wie man es nicht richtig macht.
00:05:36: Und immer schon gewesen, also auch immer die Nachzügler an der Stelle.
00:05:40: Aber sie sind eben ein wunderschönes Beispiel dafür, wie man Leute bewusst in die Irre führt.
00:05:45: Aber selbst die haben jetzt zumindest mal einen Ablehnen-Button in ihrem Cookie-Banner.
00:05:49: Der war ja vorher gar nicht vorhanden.
00:05:51: Vorher gab es nur Akzeptieren, dann Anpassen.
00:05:53: Und das Schönste ist,
00:05:55: dabei wird eigentlich unser Team dafür gewonnen.
00:05:56: wurde dann, und das finde ich, das passt
00:05:58: so schön in das Thema, was du meintest, mit der
00:06:00: Verwirrung des Nutzers.
00:06:01: Wenn ich auf Anpassen gedrückt habe,
00:06:04: wurde ich auf eine andere Webseite von
00:06:06: Amazon geführt, wo dann
00:06:07: Datenschutzeinstellungen und so weiter waren. Und ich wurde
00:06:10: von dem Produkt weggeführt,
00:06:12: ganz bewusst, auf das ich vorher geklickt
00:06:14: hatte, zum Beispiel in der Suchmaschine Google,
00:06:16: die mich dann zu Amazon geführt
00:06:18: hat, war ich, nachdem ich
00:06:20: gesagt habe, ich will hier nicht getrackt werden,
00:06:22: nicht mehr bei dem Produkt und konnte
00:06:24: daher auch nicht mehr zurück navigieren.
00:06:26: Ja, das heißt, ich musste wieder neu
00:06:28: auf den Link klicken in der Suchmaschine.
00:06:29: Man musste das also in einem einzelnen Tab öffnen.
00:06:32: Also ganz, ganz viele Stellen
00:06:34: finde ich, wo man wirklich sehen kann,
00:06:36: der Benutzer wird ganz bewusst dazu
00:06:37: verleitet,
00:06:39: der Datenverarbeitung einfach blind
00:06:41: zuzustimmen, weil es ihm super
00:06:43: schwierig gemacht wird, an die Information,
00:06:45: die er eigentlich möchte, heranzukommen,
00:06:47: wenn er nicht zustimmt.
00:06:50: Also Stephan, das kann ich bestätigen,
00:06:52: dieses Beispiel, das kommt zum Glück
00:06:53: nicht sehr oft vor, aber es kommt vor,
00:06:55: aber wie du sagst, statt dass
00:06:57: ein Pop-up aufgeht, kommt man einfach auf
00:06:59: eine andere Seite auf dieser Webseite,
00:07:01: wundert sich, wie ich dann jetzt wieder
00:07:03: zurückkomme eigentlich, nehme ich den Back-Button,
00:07:05: bin ich wieder bei derselben Abfrage,
00:07:07: wo ich alles akzeptieren sagen kann nur
00:07:09: oder mehr Details und mehr Details komme ich zu
00:07:11: dieser anderen Seite, wo ich gar nicht hin wollte.
00:07:13: Vielleicht finde ich dann irgendwo einen
00:07:15: Speichern-Button oder ich gehe wieder zurück
00:07:17: und mache Refresh und vielleicht, wenn ich Glück habe,
00:07:19: habe ich diesen Dialog dann weg, aber ob
00:07:20: dann alles abgelehnt wurde oder
00:07:23: nichts mehr durchgeführt wurde, was einwilligungspflichtig ist,
00:07:25: ist die andere Frage, also ganz perfide Sachen
00:07:27: und ich möchte ja nochmal eines
00:07:29: auch vielleicht sagen.
00:07:31: Wir müssten eigentlich schon 90% der Webseiten
00:07:33: abgeschaltet haben, etwas
00:07:35: vereinfacht gesagt, abschalten ist ja juristisch vielleicht der falsche
00:07:37: Begriff, aber mit Sanktionen
00:07:39: überzogen haben, denn
00:07:41: entweder haben sie es bei diesem sogenannten
00:07:42: Cookie-Pop-up falsch gemacht beim Ablehnen jetzt,
00:07:45: oder wenn man eingewilligt
00:07:47: hat, dann hat man ja eben nicht informiert
00:07:49: eingewilligt, weil ich sage immer Google Analytics
00:07:51: und so kann man halt nicht informiert
00:07:53: einwilligen lassen, weil
00:07:55: man nicht Bescheid weiß, was da passiert oder
00:07:56: falls doch, dann müsste man da Romane,
00:07:59: das ärgert mich maßlos und was noch
00:08:01: dazu kommt, der
00:08:03: Widerruf übrigens, das sollten auch
00:08:05: mehr Leute jetzt mal angreifen,
00:08:07: juristisch meine ich,
00:08:08: manchmal wird man ja gezwungen, alles zu akzeptieren,
00:08:11: zum Beispiel, weil nur auf der ersten Ebene dieser Button
00:08:13: ist oder weil ja dieses
00:08:14: Zahlmodell jetzt mittlerweile sich etabliert hat,
00:08:17: alles akzeptieren oder Geld
00:08:19: bezahlen. Jetzt sagst du, ich will kein Geld bezahlen,
00:08:21: ich will nur den Artikel lesen, klickst auf alles
00:08:23: akzeptieren, dann mach dir doch mal den Spaß,
00:08:25: rufe wieder
00:08:26: die Einwilligungsabfrage auf, wenn das schon nicht
00:08:29: gelingt, wäre das schon der erste Verstoß oder der nächste
00:08:31: Verstoß und sage alles wieder rufen
00:08:33: und dann schau dir mal
00:08:35: in der Entwicklerkonsole des Browsers
00:08:37: Taste F12 auf dem PC,
00:08:39: auf dem Smartphone geht es dann eher nicht,
00:08:42: auf dem PC oder
00:08:43: Notebook geht es, Taste F12 und
00:08:45: dann gibt es den sogenannten Web-Speicher, das ist
00:08:47: ein Karteireiter in dieser Entwicklerkonsole,
00:08:50: da an bei Cookies,
00:08:51: wenn man den Bereich aufklappt,
00:08:53: was da noch für Cookies da sind und
00:08:55: wenn nämlich da noch welche da sind,
00:08:56: die verdächtig aussehen,
00:08:59: einwilligungspflichtig waren,
00:09:01: dann hätten die gar nicht mehr da sein dürfen
00:09:03: und dann ist es schon der nächste Verstoß
00:09:04: und da finde ich, sollte man doch häufiger
00:09:07: mal gegen vorgehen.
00:09:09: Absolut,
00:09:10: während du das gerade gesagt hast, habe ich
00:09:13: einfach mal den Test gemacht, was passiert denn überhaupt,
00:09:15: wenn ich jetzt auf der Amazon-Webseite bin
00:09:17: und ich
00:09:18: sage anpassen
00:09:20: und dann alle ablehnen, also ich werde quasi
00:09:23: durch diesen Prozess geführt, ich sage nicht
00:09:24: im Cookie-Banner
00:09:26: ablehnen, sondern ich sage erst anpassen
00:09:28: und dann alle ablehnen. Danach
00:09:30: bin ich zurückgeführt worden, wieder auf
00:09:32: die Startseite, der Cookie-Banner war
00:09:34: weiterhin da.
00:09:37: Mein Brave hat mir gezeigt,
00:09:39: dass er in der Zwischenzeit, obwohl ich
00:09:40: alle ablehnen gedrückt hatte,
00:09:43: habe ich inzwischen 27
00:09:45: Tracker und Anzeigen, Tendenz
00:09:46: steigend, blockiert
00:09:49: mit Brave. Die
00:09:50: Tracker belaufen sich alleine auf
00:09:52: 19. Obwohl
00:09:54: ich alle ablehnen gedrückt habe.
00:09:56: Das heißt also, es ist auch noch technologisch
00:09:59: so eingerichtet, dass es faktisch
00:10:00: vollständig unwahr und egal ist,
00:10:03: ob ich zustimme oder ablehne,
00:10:05: die Tracker werden ohnehin geladen.
00:10:06: Es ist also einfach nur
00:10:08: eine absolute
00:10:10: reine, blanke Verarsche
00:10:12: des Nutzers, dass man ihnen diese Möglichkeit
00:10:15: gibt. Und ich denke,
00:10:16: das ist auch eine Sache, die man an vielen Stellen
00:10:18: bei anderen Webseiten findet,
00:10:21: dass diese Cookie-Banner total falsch
00:10:22: gestaltet sind. Wir hatten in der Vergangenheit ja
00:10:24: auch mal über den Google Tag Manager und so weiter
00:10:26: gesprochen. Und da habe ich auch immer wieder
00:10:28: gesehen, dass auf Webseiten einfach
00:10:30: bestimmte Skripte geladen werden,
00:10:32: noch bevor die Cookie-Box geladen wird,
00:10:34: oder das Consent Management, ich nenne es jetzt mal beim
00:10:36: richtigen Namen, sodass es
00:10:38: faktisch vollkommen egal ist,
00:10:40: was ich da anklicke. Meine Daten sind
00:10:42: ohnehin schon zu Google gewandert.
00:10:45: Ja, und das
00:10:46: ist ja nochmal ein anderes Thema an der Stelle.
00:10:49: Ja, du hast, also ich habe den Test auch
00:10:50: gemacht bei Amazon. Ich bin, bis ich endlich
00:10:52: mal die Einstellung gefunden habe,
00:10:54: wo ich die Cookies ablehnen kann. Ja, das ist ja,
00:10:57: nachdem ich ja irgendwann schon mal
00:10:58: irgendwas angeklickt habe,
00:11:00: das war schon mal der erste Thema, aber ich habe es
00:11:02: gefunden und nachdem ich alles abgelehnt
00:11:04: habe, ist es auf eine neue Seite gegangen, also
00:11:06: Refresh sozusagen.
00:11:08: Und dann habe ich jetzt 24 Amazon-Cookies
00:11:10: auf meinem Rechner hier.
00:11:12: Man kann sagen, ein paar
00:11:14: könnte man akzeptieren, ja,
00:11:16: aber 24 ganz bestimmt nicht.
00:11:18: Das hat nichts mehr mit notwendig und erforderlich
00:11:20: zu tun. Selbst wenn man
00:11:22: sagt, Sicherheit, Nutzervermögen,
00:11:24: Verwaltung, was weiß ich, Sitzungsverwaltung,
00:11:27: Sprachverwaltung, da bleiben immer noch
00:11:28: 20 Cookies übrig, wo ich mich frage, wofür
00:11:30: brauchen wir die denn jetzt? Ja, dann gibt es
00:11:32: eine, gut, da ist die Währung drin. Okay,
00:11:34: sind es noch 19, ja,
00:11:36: aber dann wird es schon langsam schwierig. Dann hast du den Warenkorb
00:11:38: und die Sprache. So, aber
00:11:40: dann ist Ende.
00:11:42: Was soll es denn noch mehr geben? Ja, Sicherheit vielleicht noch,
00:11:44: also ich sage mal, 10 Cookies
00:11:46: von 24, sage ich mal,
00:11:48: kann man mindestens angreifen. Eins alleine
00:11:50: wäre ja schon ausreichend als
00:11:52: Angriffspunkt, ja. Also ich meine, wir brauchen nicht
00:11:54: 5 zu finden, damit es ein Problem ist,
00:11:56: sondern 1 reicht. Ich kann
00:11:58: in einem einzigen Cookie alle Informationen
00:12:00: speichern, die ich will, um einen Nutzer wieder
00:12:02: zu erkennen, wenn er nochmal auf die Seite,
00:12:04: ein einziges Cookie reicht aus, da brauche ich
00:12:06: nicht 24 dafür. Absolut. Und wenn ich mir
00:12:08: die Werte hier angucke, die sind
00:12:10: teilweise, also wenn ich sie dir
00:12:12: vorlesen würde, dann sind
00:12:13: Buchstaben-Zahlen-Kombinationen teilweise,
00:12:16: die sind manchmal 80 Zeichen
00:12:18: oder 60 Zeichen gefühlt lang und
00:12:20: mehrere davon. Also es reichen aber
00:12:22: schon 10 Zeichen ungefähr aus,
00:12:24: um jeden Nutzer der Welt
00:12:26: eindeutig zu identifizieren.
00:12:28: Also das ist wirklich eine
00:12:30: Unverschämtheit. Absolut.
00:12:32: Gehen wir nochmal, also
00:12:34: sagen wir mal so, dieses
00:12:35: Cookie-Thema, wenn wir uns jetzt dieses Urteil
00:12:38: angucken, dann ist es halt wirklich jetzt so,
00:12:40: dass das eine Tür öffnet, wenn
00:12:42: ich gegen solche Webseiten als Nutzer
00:12:44: vorgehen möchte, weil ich jetzt wirklich mal die
00:12:46: Möglichkeit habe, Präzedenzfälle
00:12:48: zu nutzen und mich auf Urteile, die in
00:12:50: Deutschland ausgesprochen wurden, an der Stelle
00:12:52: ganz klar beziehen kann und sagen kann,
00:12:54: hier, das ist ganz klar geregelt, auf der Webseite
00:12:56: war das nicht so. Das trifft aber natürlich
00:12:58: ja jetzt nur auf
00:12:59: die zu, die
00:13:01: den Ablehnen-Button nicht
00:13:04: gleichwertig zum
00:13:05: Akzeptieren-Button machen. Und da ist dann wieder die Frage,
00:13:08: was heißt Gleichwertigkeit?
00:13:10: Bedeutet das, schließt das
00:13:12: jetzt wirklich in diesem Urteil ein, dass
00:13:14: die gesagt haben, okay, gleichwertig bedeutet
00:13:16: wirklich nur, wenn beide Button exakt
00:13:18: gleich gestaltet sind. Also
00:13:19: vom Layout visuell exakt
00:13:22: gleich aussehen, gleich
00:13:24: aussehen.
00:13:24: Also, dass die Button exakt gleich prominent sind und
00:13:25: gleich einfach erreichbar und nutzbar sind.
00:13:28: Ist das damit gemeint oder
00:13:30: geht es trotzdem so, wie Amazon das macht?
00:13:32: Die haben dann einen gelben Akzeptier-Button
00:13:33: und einen grauen Ablehnen-Button.
00:13:36: Ja, also, man
00:13:37: muss es so verstehen, man kann alles natürlich
00:13:40: anders verstehen und wenn jemand vor Gericht ist und
00:13:42: beklagt wird, dann versteht das natürlich auch
00:13:44: immer alles anders, zu seinen Vorteilen
00:13:46: natürlich, das ist das Rechtssystem.
00:13:48: Aber man kann nur zu dem Schluss
00:13:50: kommen, dass natürlich
00:13:53: das Ablehnen
00:13:54: mindestens so einfach sein muss, wie das
00:13:56: Akzeptieren, wenn nicht sogar einfacher, wir können
00:13:58: da gleich nochmal drauf eingehen,
00:13:59: und nicht umgekehrt. Also sowohl,
00:14:02: was die Optik angeht, muss beides
00:14:03: gleichwertig wahrnehmbar sein und nicht
00:14:05: akzeptieren.
00:14:08: Rot auf Weiß, sage ich, wobei Rot
00:14:09: natürlich eine Negativfarbe ist, aber nehmen wir mal an, rein
00:14:11: vom Kontrast her, Rot auf Weiß
00:14:14: akzeptieren und
00:14:16: Ablehnen ist dann hellgrau
00:14:18: auf Weiß, ja, also dunkelweiß
00:14:20: auf hellweiß, damit man es bloß
00:14:22: nicht mehr sieht und am besten auch noch die Schrift
00:14:24: die Schriftgröße kleiner bei Ablehnen
00:14:26: und die Größe der Box kleiner,
00:14:28: damit man es möglichst nicht trifft, auch wenn man es tatsächlich
00:14:30: anklicken will, aus Versehen.
00:14:32: Zudem muss es, so sagt es
00:14:34: OLG Köln, es auf demselben
00:14:36: Ebene sein, also auf der ersten Ebene,
00:14:39: weil man soll ja
00:14:40: ablehnen und einwilligen, also einwilligen
00:14:42: soll man ja auf der ersten Ebene, also muss es ablehnen, auch auf der
00:14:44: ersten Ebene sein. Der Europäische Datenschutzausschuss
00:14:47: hat es ja auch schon
00:14:48: festgestellt.
00:14:50: Und im Artikel 7 DSGVO
00:14:52: steht ja auch was,
00:14:54: was dazu. Ich habe übrigens im Artikel
00:14:55: 7 DSGVO auf meinem Blog
00:14:57: Dr. DSGVO.de habe ich natürlich diese
00:14:59: ETSA und auch OLG Köln-Urteil verlinkt.
00:15:02: Wir werden es auch in den Shownotes nochmal
00:15:03: reinschreiben.
00:15:05: Da steht auch nochmal drinnen,
00:15:08: dass das OLG Hamm zum Beispiel
00:15:09: am 3.11.2022
00:15:11: entschieden hat, dass eine Einwilligungsabfrage
00:15:13: die Datenverarbeitung ausreichend erklären muss.
00:15:16: Dann gibt es noch den Erwägungsgrund
00:15:17: 32, Zulässigkeit der
00:15:19: Einwilligung
00:15:22: informiert und so weiter.
00:15:24: Und dann gibt es noch den Erwägungsgrund
00:15:26: 111, der ist
00:15:27: mittlerweile nicht mehr ganz so relevant, wegen USA.
00:15:31: Dann gibt es den Erwägungsgrund
00:15:32: 39, der DSGVO, also Erwägungsgründe
00:15:34: sind ja die zu DSGVO, die der Gesetzgeber
00:15:36: da reingeschrieben hat, weil er es nicht mehr in den
00:15:38: Gesetzestext packen konnte. Treu und
00:15:40: Glauben, das war das mit dem X, was du
00:15:42: erwähnt hast, dass man, wenn man auf ein X beim
00:15:44: Cookie-Banner klickt, dass es dann nur schließt
00:15:46: und nicht akzeptiert auch gleichzeitig, also
00:15:48: ablehnen. Erwägungsgrund 42,
00:15:50: Freiwilligkeit der Einwilligung steht auch
00:15:52: im Artikel 7,
00:15:54: als Begriff drin, Freiwilligkeit.
00:15:56: Hier stehe ich es mal nur mal kurz
00:15:58: vor. Es sollte nur dann davon
00:16:00: ausgegangen werden, dass sie, in Klammern
00:16:02: die betroffene Person, ihrer Einwilligung
00:16:04: freiwillig gegeben hat,
00:16:06: wenn sie, also die betroffene Person,
00:16:08: also der Website-Besucher, eine
00:16:10: echte oder freie Wahl hat
00:16:12: und somit, eine echte Wahl, ja,
00:16:14: in der Lage, und somit in der Lage
00:16:16: ist, die Einwilligung zu verweigern
00:16:18: oder zurückzuziehen, ohne Nachteile zu
00:16:20: erleiden. Also wenn wir einen Klick mehr machen müssen
00:16:22: oder suchen müssen, ist das natürlich schon ein
00:16:23: Nachteil.
00:16:25: Und das ist auch doch übrigens
00:16:27: hier Facebook,
00:16:30: bezahlen und so weiter.
00:16:31: Wenn ich bezahlen muss, damit meine Daten nicht
00:16:33: rechtswidrig verarbeitet werden,
00:16:36: dann, ganz ehrlich, dann ist das
00:16:38: ein Nachteil für mich. Also ist das
00:16:40: dieses Pay-or-Die-Prinzip,
00:16:43: Daten oder Geld,
00:16:44: ist damit auch schon
00:16:46: ausgehebelt. Tut mir leid, also da
00:16:48: steht das ganz wortwörtlich drin.
00:16:50: Ich habe daraus einen Nachteil, wenn ich Geld bezahlen
00:16:52: muss für einen Service, der, wenn ich es nicht bezahlen muss,
00:16:53: ich sonst Daten übertrage und
00:16:55: bereit bin zu teilen, kostenfrei
00:16:58: ist, dann ist das ein Nachteil.
00:17:00: Ja, du hast recht. Wir hatten
00:17:01: ja auch schon über Facebook gesprochen, über diese
00:17:03: unverschämt hohe Summe, die die da verlangen,
00:17:06: die höher ist als
00:17:07: von sogenannten Qualitäts
00:17:09: Journalien, also
00:17:11: ich will jetzt keine nennen, weil ich
00:17:13: die auch nicht so qualitativ hochwertig finde, aber zumindest
00:17:15: seriöse Blätter, Online-Blätter,
00:17:17: die recherchieren ihre Inhalte selbst
00:17:19: mühselig, ja, schreiben selbst
00:17:21: die Texte und Facebook
00:17:23: schreibt kein einziges Zeichen selbst,
00:17:25: sondern lässt die dummen Nutzer, die diese dumme Plattform
00:17:27: nutzen, einfach irgendwas eintippen,
00:17:29: ja. Ich muss es leider so
00:17:31: sagen. Wie sagte das John Oliver so
00:17:33: schön? Der hat in seinem Segment
00:17:35: über Facebook gesagt, Facebook ist a
00:17:37: Toilet. Das ist halt
00:17:39: einfach so, es ist eine Toilette. Ich verstehe,
00:17:41: ja, du hast recht, ich verstehe, wenn jemand
00:17:43: Facebook nutzt, weil er es nicht besser weiß. Okay, aber
00:17:45: jetzt, also es gibt wirklich, wer sich ein bisschen
00:17:47: informiert, der hat schon mitgekriegt, dass Facebook
00:17:49: wirklich ein asoziales Unternehmen ist. Ich habe
00:17:51: jetzt kürzlich, vor ein paar Tagen,
00:17:53: da wurde im US-Kongress,
00:17:57: was der Senat, glaube ich,
00:17:58: war es,
00:18:00: der Mark Zuckerberg,
00:18:03: der Meta-Chef, ja,
00:18:04: interviewt von einem Senator,
00:18:06: mindestens von einem, von mehreren wahrscheinlich,
00:18:08: und der Senator hat
00:18:09: die Einwilligungsfrage für
00:18:12: einen Medieninhalt,
00:18:14: der auf einem Facebook
00:18:16: oder Instagram zu sehen war,
00:18:18: dargestellt, also ein Screenshot
00:18:20: gemacht und da steht drin,
00:18:22: damit hat er den Mark Zuckerberg
00:18:23: konfrontiert, dieser Inhalt
00:18:26: kann
00:18:27: sexuelle Gewalt
00:18:30: gegen Kinder enthalten.
00:18:32: Und dann, bitte beachten Sie,
00:18:34: dass Sie sich strafbar machen, wenn Sie
00:18:36: sich diese Inhalte anschauen und so weiter.
00:18:39: Dann kommt, ich übersetze
00:18:40: jetzt mal auf Deutsch, also get resources,
00:18:42: also mehr Informationen, als erstes
00:18:44: und als zweites, continue
00:18:46: anyway.
00:18:47: Also zeige mir diese
00:18:49: sexuellen Missbrauch von Kindern an.
00:18:52: Und ich finde, wer solche
00:18:53: Plattformen weiter nutzt,
00:18:55: den finde ich auch, ehrlich gesagt, der sollte mal
00:18:57: seinen moralischen Kompass überprüfen.
00:18:59: Und der Mark Zuckerberg hat sich natürlich da rausgeredet,
00:19:01: der hat gesagt, ja, wir wollen den Leuten natürlich
00:19:03: sagen und so weiter, die Wahl lassen,
00:19:05: aber dann hat der Senator gefragt,
00:19:07: Mr. Zuckerberg, in welchem Universum
00:19:09: gibt es einen continue anyway Button
00:19:11: für sexuellen Kindesmissbrauch?
00:19:14: Ja.
00:19:15: Auf Meta, auf Facebook, Instagram
00:19:17: und WhatsApp. Also ich meine, WhatsApp
00:19:19: bin ich nicht mehr, Instagram war ich noch nie
00:19:21: und Facebook bin ich schon seit langem nicht mehr. Also ich finde,
00:19:23: man kann ohne diese Plattform sehr, sehr gut
00:19:25: leben und ich möchte nochmal die Menschen
00:19:27: motivieren, wer meint, WhatsApp zu
00:19:29: brauchen, der hat die falschen Freunde.
00:19:33: Definitiv.
00:19:33: Also grundsätzlich sowieso, wer
00:19:35: durch eine App rechtfertigt,
00:19:37: dass irgendetwas möglich ist oder
00:19:38: unmöglich wird, der hat
00:19:41: halt einfach irgendwie zu wenig
00:19:43: über Alternativen nachgedacht oder
00:19:45: hängt Funktionen der
00:19:47: Einfachheit über
00:19:48: Vernunft.
00:19:51: Kommen wir mal zurück zum Cookie Banner,
00:19:52: weil, wir hatten
00:19:55: ja gerade gefragt, hier,
00:19:57: also meine Frage war ja quasi mit dem,
00:19:58: wie müssen die Button gestaltet sein? Und ich habe jetzt in diesem
00:20:00: Urteil vom Landesgericht Köln
00:20:02: steht das schwarz auf weiß drin, da steht
00:20:04: Einwilligungserklärung in Form,
00:20:07: Funktion und
00:20:08: Farbgebung gleichwertige,
00:20:11: gleichrangige und
00:20:12: gleich einfach zu bedienende
00:20:15: Ablehnungsoptionen bereitzustellen.
00:20:17: Also da steht es schwarz auf
00:20:19: weiß drin, der muss exakt
00:20:21: genauso aussehen.
00:20:22: Ja, gleichwertig und gleichrangig in Form,
00:20:25: Funktion, Farbgebung und Einfachheit
00:20:27: der Bedienbarkeit. Das heißt also auch das,
00:20:29: was zum Beispiel Amazon
00:20:31: macht, im Beispiel gelber Akzeptieren
00:20:33: Button, ausgegrauter oder grau
00:20:35: aussehender Ablehnen Button ist
00:20:37: faktisch nicht gleichwertig in der Farbgebung
00:20:39: und damit nicht zulässig.
00:20:43: Wo wir aber bei diesen Cookie Bannern
00:20:45: mal kurz sind, also
00:20:47: wir haben ja jetzt schon
00:20:49: in Länge diskutiert, es ist
00:20:51: ganz klar, glaube ich, für jeden, der
00:20:52: uns gerade zuhört bei diesem Talk,
00:20:55: im Internet gibt es
00:20:57: bestimmte Verarbeitungen
00:20:59: von personenbezogenen Daten
00:21:01: in Cookies, die Webseiten nutzen, um
00:21:03: bestimmte Services tatsächlich bereitzustellen.
00:21:05: Ich habe dazu auch vor längerer Zeit mal ein Video
00:21:07: gemacht, wo ich einen Test gemacht habe und genau
00:21:08: geguckt habe, was ist eigentlich der Unterschied,
00:21:11: wenn ich eine Webseite mit Cookies und ohne
00:21:13: Cookies aufrufe? Was geht und was geht
00:21:15: nicht? Und siehe da,
00:21:17: 90% der Webseiten können wirklich
00:21:19: einwandfrei ohne Cookies
00:21:21: genutzt werden. Es sei denn,
00:21:22: ich habe eine Anmelden-Funktion,
00:21:25: dann muss natürlich ein Session-Cookie gesetzt werden,
00:21:26: damit man weiß, welcher Nutzer ist angemeldet, wenn man
00:21:28: dann auf der Plattform weiter im
00:21:30: eingeloggten Zustand navigiert.
00:21:32: Das ist klar.
00:21:33: Dafür gibt es ja gar keine Einwilligungsabfrage
00:21:36: für dieses notwendige Cookie, weil es auch keine
00:21:38: Einwilligungsabfrage geben muss.
00:21:40: Genau, du lockst dich ja ein, entscheidest
00:21:42: du ja freiwillig und selbst, ob du dich anmeldest.
00:21:45: Genau, also ablehnen führt eigentlich
00:21:46: nie, so gut wie nie, du hast jetzt
00:21:48: 90% gesagt, ich glaube mindestens
00:21:50: 90% sind es, eher noch mehr. So gut wie
00:21:52: zu einem Problem auf der Webseite und wenn doch,
00:21:55: dann ist es das Problem des
00:21:56: Webseitenbetreibers, beziehungsweise sollte es
00:21:58: werden, dann sollte mal der Webseitenbesucher,
00:22:02: also unsere
00:22:03: Zuhörer, mal drüber nachdenken,
00:22:05: ob er nicht, er oder sie nicht, den Webseitenbetreiber
00:22:07: mal anschreibt und
00:22:08: auffordert, diesen Missstand abzustellen.
00:22:11: Eine Frist setzt von, sagen wir, drei Wochen,
00:22:13: das ist angemessen und wenn das
00:22:14: nicht passiert, dann einen Anwalt nehmen
00:22:16: und eine Abmahnung erlassen.
00:22:19: Das Gleiche gilt
00:22:20: natürlich auch für alle möglichen Apps,
00:22:22: die wir nutzen. Also da haben wir meistens
00:22:24: nur Nutzungsverträge und unten steht dann,
00:22:27: ich willige in die Datenschutz,
00:22:29: in die Datenverarbeitung ein
00:22:30: und so weiter. Also da gelten natürlich
00:22:32: exakt dieselben Dinge, weil in Apps
00:22:34: kann ich natürlich noch viel, viel mehr Daten
00:22:36: im Hintergrund abgreifen,
00:22:38: abgleichen und analysieren und
00:22:40: nutzen. Aber was ich
00:22:42: auch spannend finde, ist,
00:22:44: bevor wir unser Gespräch gestartet
00:22:46: haben, läutete sowas
00:22:48: in meinem Kopf. Da hast du gesagt,
00:22:50: wir haben ja auch unzählige Dinge im
00:22:52: Alltag, die jetzt mal
00:22:54: unabhängig von Technologie sind,
00:22:57: sag ich jetzt mal ganz platt,
00:22:58: wo wir uns Situationen begegnen,
00:23:00: wo unsere Daten verarbeitet werden,
00:23:02: wo wir teilweise gar
00:23:04: keine Möglichkeit haben, außer
00:23:06: einzuwilligen. Und da würde ich gerne mal
00:23:08: drauf eingehen, denn das schöne Beispiel ist
00:23:10: ja eine Arztpraxis.
00:23:13: Wenn ich da hingehe,
00:23:14: dann wird mir auch so ein,
00:23:16: ich nenne ihn jetzt mal Datenschutzwisch,
00:23:18: weil ein Hinweis ist es nicht wirklich, denn wenn
00:23:20: er mich auf etwas hinweisen würde, dann,
00:23:22: wäre es ja erstmal nur eine Information,
00:23:24: die mich nicht verpflichten würde, damit in Interaktion
00:23:26: zu treten. Aber auch
00:23:28: das, was da draufsteht,
00:23:30: ist in wirklich, wirklich
00:23:32: vielen Fällen so wenig eindeutig.
00:23:35: Also wenn ich zum Beispiel beim Arzt,
00:23:36: das ist ja so ein beliebtes Tool, was
00:23:38: jetzt alle Ärzte komischerweise einsetzen,
00:23:41: so eine digitale
00:23:42: Kalenderverwaltung, ich nenne jetzt
00:23:44: den Namen des Anbieters mal nicht,
00:23:46: einfach aus Freundlichkeit, obwohl ich die hasse
00:23:48: wie die Pest.
00:23:50: Und wenn ich dann einwillige,
00:23:52: in diese Datenverarbeitung, müsste
00:23:54: tendenziell die gesamte Datenschutzerklärung
00:23:57: und Datenverarbeitungsprozedur
00:23:58: dieses Anbieters
00:24:00: mit Ausgedruckt da dran hängen,
00:24:02: sodass ich die lesen kann, bevor ich
00:24:04: einwillige. Und auch erst, wenn ich die
00:24:06: gelesen habe, müsste mir die Möglichkeit
00:24:08: gegeben werden, darin einzuwilligen.
00:24:11: Denn das würde ja
00:24:12: bedeuten, dass ich wirklich informiert
00:24:14: bin darüber.
00:24:16: Dass das nicht passiert, weiß ich
00:24:18: aus praktikablen Gründen. Klar, macht keiner
00:24:20: und so weiter. Ja, ja, wird dann immer erzählt.
00:24:22: Aber die Frage ist ja tendenziell,
00:24:24: willig ich, wenn du jetzt beim
00:24:26: Arzt bist und du willigst da drin ein,
00:24:28: bist du dir dann darüber im Klaren,
00:24:30: was dieser Anbieter mit deinen Daten
00:24:32: tut? Ja, also
00:24:34: drei Sachen. Das erste war sogar das
00:24:36: Oberlandesgericht Köln, was das Urteil
00:24:37: gesprochen hat, nicht das Landgericht Köln,
00:24:40: das war die Vorinstanz. Nur damit die Zuhörer wissen,
00:24:42: dass es eine Oberinstanz schon war.
00:24:44: Also nicht nur die zweite, also Landgericht.
00:24:47: Davor käme ja das Amtsgericht zum Beispiel,
00:24:48: das Landgericht war es auch nicht. Und das Amtsgericht
00:24:50: nicht, sondern das Oberlandesgericht. Also eine,
00:24:52: eine Instanz unter dem Bundesgerichtshof.
00:24:55: Das zweite ist,
00:24:56: du hattest es schon angedeutet, damit es nochmal
00:24:58: klar wird für die Zuhörer,
00:25:00: Cookie Banner heißt eigentlich,
00:25:02: wie du sagst, Consent Banner. Also es geht um
00:25:04: eine Einwilligungsabfrage und nicht
00:25:06: um die Einwilligung in Cookies, sondern um die
00:25:08: Einwilligung in Datenverarbeitung,
00:25:10: die eine Einwilligung erfordern. Dazu gehören
00:25:12: auch Cookies. Und du hast jetzt ja das Beispiel
00:25:14: genannt für eine Einwilligung
00:25:15: beim Arzt. Und da möchte ich nochmal sagen,
00:25:19: mir ist kein einziges
00:25:20: Beispiel bekannt im ganzen
00:25:22: normalen Leben, wo eine Einwilligung
00:25:24: genauso leicht
00:25:26: oder einfacher sogar
00:25:27: möglich wäre, wie das Ablehnen.
00:25:30: Bis auf die Consent Banner
00:25:32: auf Webseiten. Das heißt,
00:25:34: eine Einwilligung, vielleicht wenn man länger
00:25:36: drüber nachdenkt, aber ich kenne keinen Fall,
00:25:38: wo die Einwilligung genauso
00:25:40: leicht möglich wie das Ablehnen ist. Im Gegenteil,
00:25:42: beim Arzt, du sagtest es gerade, ist es
00:25:44: viel komplizierter einzuwilligen, als
00:25:46: abzulehnen. Ich frage mich, warum es auf Webseiten genau
00:25:48: umgekehrt ist. Aber jetzt zurück zu dem
00:25:50: Arztbeispiel. Also da muss man
00:25:52: natürlich unterscheiden, wenn ich
00:25:54: eine Behandlung habe, ist es ja meistens
00:25:55: ein Vertrag, soweit ich weiß. Das ist was anderes
00:25:58: als die Einwilligung. Aber wenn es jetzt um diese
00:26:00: optionalen Dinge geht, wie diese
00:26:02: Kalenderverwaltung. Wenn ich dich richtig verstehe, man
00:26:04: bucht online über die Webseite einen Termin,
00:26:06: dann kommt so ein Kalender und
00:26:08: der macht Dinge, da bin ich vielleicht
00:26:10: nicht ganz mit einverstanden.
00:26:11: Moment. Ne, da hast du mich
00:26:14: falsch verstanden. Ich meine jetzt tatsächlich folgendes.
00:26:17: Ärzte, bei denen
00:26:18: du keinen Termin mehr bekommen kannst,
00:26:20: wenn du nicht einwilligst,
00:26:22: dass die über diesen
00:26:24: Kalenderdienst, den sie
00:26:26: selber nutzen zur Terminverwaltung,
00:26:28: deine Daten verarbeiten dürfen.
00:26:30: Die dann einfach sagen, wenn sie uns
00:26:32: die Möglichkeit nicht geben, ihre Daten
00:26:34: in diesen Kalender dort einzutragen, dann können
00:26:36: sie bei uns keinen Termin bekommen.
00:26:38: Die verweigern einem den Service
00:26:40: und da muss man jetzt sagen, das sind
00:26:42: Ärzte, die einem den Service verweigern. Es gibt ja noch
00:26:44: sowas wie einen hypokratischen Eid
00:26:46: und sowas. Ich weiß nicht, wie das da reinspielt. Aber
00:26:48: moralisch ist das natürlich total am Ende.
00:26:51: Rechtlich weiß ich nicht,
00:26:52: wie das ist. Aber tendenziell einfach,
00:26:54: man sagt dem Patienten,
00:26:56: nur wenn du hier einwilligst, dann
00:26:58: behandeln wir dich auch.
00:27:00: Weil wir zu dumm sind, einen Terminkalender
00:27:02: zu betreiben. Das ist die
00:27:04: Übersetzung, die dahinter steckt.
00:27:06: Weil wir keinen Bock haben.
00:27:08: Das geht natürlich nicht. Das ist zulasten
00:27:10: des Patienten. Entweder du frisst
00:27:12: oder du stirbst sozusagen.
00:27:14: Du frisst, was wir dir da hinstellen oder du stirbst sofort.
00:27:16: Na gut, dann fresse ich halt. Egal, was sie mir geben.
00:27:18: So geht es natürlich nicht.
00:27:21: Also ich sag mal,
00:27:22: so, ich möchte einen Termin haben
00:27:24: und ich muss auch nichts einwilligen.
00:27:26: Der Arzt muss viel mehr mit dem
00:27:28: Dienstleister, den er da benutzt für seine Terminverwaltung,
00:27:30: einen Auftragsverarbeitungsvertrag
00:27:32: abschließen. Damit regelt
00:27:34: er nämlich, dass der Dienstleister
00:27:35: sorgsam mit den Daten umgeht, die
00:27:38: der Arzt ihm schickt. Das muss er sowieso machen,
00:27:39: unabhängig davon, ob ich einwillige oder nicht.
00:27:42: Also es ändert ja meine Einwilligung,
00:27:44: die gar nicht nötig ist in dem Fall,
00:27:46: ändert gar nichts an der Tatsache,
00:27:48: dass man sicherstellen muss, dass der Dienstleister
00:27:50: sorgsam mit den Daten umgehen muss.
00:27:52: Selbst mit Einwilligung muss dieser AV-Vertrag
00:27:54: da sein. Also zum Glück
00:27:56: muss ich in letzter Zeit nicht sehr oft zum Arzt,
00:27:58: deswegen kann ich da nicht wirklich mitreden.
00:28:00: Aber ich habe auch schon
00:28:02: des Öfteren mal gemerkt
00:28:04: bei Ärzten, also ich finde es
00:28:06: sehr gut, dass es Ärzte gibt und die meisten sind sicherlich
00:28:08: auch sehr engagiert und so weiter, aber wenn man jetzt zum Beispiel
00:28:10: in die Abrechnungsthematik reingeht
00:28:12: oder in den Datenschutz, da fallen
00:28:14: einem oft Dinge auf, die einfach so nicht gehen.
00:28:17: Und da sollte man sich einfach
00:28:18: mal dagegen wehren. Habe ich übrigens auch schon
00:28:20: gemacht und teilweise auch erfolgreich oder
00:28:22: nicht. Immer muss ich sagen, wenn zum Beispiel
00:28:24: bei einer Rechnung irgendwas draufstand, was
00:28:26: objektiv falsch war, dann
00:28:28: habe ich es nicht bezahlt.
00:28:31: Ich rede jetzt über
00:28:32: Selbstzahler.
00:28:34: Ich habe es gekürzt.
00:28:36: Komischerweise habe ich nie Ärger
00:28:38: gekriegt, sondern es wurde akzeptiert
00:28:40: und die Kürzung war natürlich immer so, dass ich
00:28:42: das zu meinem größten möglichen Nachteil
00:28:44: gekürzt habe, also so, dass es gerade noch vertretbar
00:28:46: war für mich, also dass der andere es nicht
00:28:48: angreifen konnte. Ich hätte noch viel mehr kürzen können.
00:28:50: Und genauso kann man sich natürlich auch wehren,
00:28:52: man muss natürlich gucken, warum gehe ich da zum Arzt.
00:28:54: Wenn der Arzt mein Haus, Stammarzt ist, es gibt
00:28:56: sonst keinen anderen,
00:28:57: dann habe ich natürlich ein Problem. Aber ich kann mich ja
00:29:00: anonym, weil wenn der jetzt einen Ärger
00:29:02: kriegt und sauer auf mich ist, dann behandelt er mich schlecht.
00:29:04: Das ist immer so die Angst. Und vor Ort
00:29:06: spontan beschweren geht ja nicht. Du willst
00:29:08: ja den Termin haben. Du bist ja beim Arzt, weil es nötig
00:29:10: ist. Also sollte man sich doch
00:29:12: bei der
00:29:13: Datenschutzaufsichtsbehörde dagegen beschweren.
00:29:16: Anonym möglicherweise.
00:29:18: Kann man ja machen. Man sagt,
00:29:20: bitte geben Sie meine Daten nicht weiter.
00:29:22: Möchte sonst Nachteile. Und dann
00:29:24: hat man zumindest mal eine Sache getan.
00:29:26: Und wenn man jetzt, sage ich mal, nicht unbedingt
00:29:28: auf diesen Arzt angewiesen ist,
00:29:31: es gibt vielleicht noch einen anderen
00:29:32: oder man ist nicht todkrank, sondern war jetzt nur
00:29:34: einmal beim Arzt, dann sollte man mal
00:29:36: mit einem Anwalt sprechen, finde ich.
00:29:38: Ich finde, viel zu wenige Menschen
00:29:40: kümmern sich darum, dass
00:29:42: Urteile erlassen werden. Die sagen,
00:29:44: die regen sich auch nur auf, so wie
00:29:45: ich jetzt zum Beispiel das öftere Mal.
00:29:48: Aber im Gegensatz zu den meisten
00:29:49: anderen Menschen,
00:29:52: sorge ich auch dafür,
00:29:54: dass es mal Urteile gibt oder dass
00:29:55: der Rechtsweg eingeschlagen wird.
00:29:58: Ich meine, das gehört auch zur Zivilcourage dazu.
00:30:01: Da sollte man jeder drüber nachdenken,
00:30:02: ob er diese Möglichkeit nicht auch mal in Anspruch
00:30:04: nimmt. Und da zur Entlastung möchte ich sagen,
00:30:06: der Verlierer zahlt die Zeche.
00:30:08: Das heißt, wenn man
00:30:09: so einen Fall hat beim Arzt, dann ist man
00:30:12: der Anwalt kann einem das sagen,
00:30:14: hat man gute Karten zu gewinnen und
00:30:16: dann muss man
00:30:18: auch die Anwaltskosten im Endeffekt nicht bezahlen.
00:30:21: Und so weiter.
00:30:22: Also das sollte jeder Mensch,
00:30:24: der die Möglichkeit hat,
00:30:26: sollte auch mal den
00:30:28: Rechtsweg beschreiten und nicht immer nur warten,
00:30:30: dass es andere machen.
00:30:31: Ja, und ich finde, das ist
00:30:33: eigentlich ein sehr schönes Schlusswort zu dieser Sache,
00:30:36: weil wir haben es da mit einer Thematik
00:30:38: zu tun, die ja immer wieder sich im
00:30:40: Kreis dreht. Wir finden an jeder Stelle
00:30:41: in unserem Leben Dinge, wo wir
00:30:43: einwilligen sollen in die Verarbeitung unserer
00:30:45: personenbezogenen Daten. Wir haben Rechtskonstrukte
00:30:48: wie die Datenschutzgrundverordnung,
00:30:49: das Bundesdatenschutzgesetz,
00:30:52: alle möglichen, die uns helfen,
00:30:54: unsere Rechte an der Stelle zu stärken,
00:30:56: unsere Privatsphäre auch wirklich
00:30:58: privat zu halten. Und
00:31:00: wenn wir uns nicht drum kümmern,
00:31:03: dass wir Leuten, die
00:31:04: dagegen verstoßen, Denkzettel verpassen,
00:31:07: also öffentliche,
00:31:08: wirklich rechtlich bindende,
00:31:10: im Sinne von Gerichtsurteilen, auf die sich
00:31:12: andere beziehen können, dann können wir eben
00:31:14: nicht erwarten, dass diese Rechtskonstrukte
00:31:16: uns per se einfach mal schützen.
00:31:18: Wie du gerade angesprochen hast,
00:31:19: die Landesdatenschutzbehörden sind eine super
00:31:22: Anlaufstelle, die haben Formulare im Internet,
00:31:24: da kann man seine Fälle schildern, man kann,
00:31:26: wie du auch schon sagtest, anonym bleiben
00:31:28: und trotzdem diese Informationen übermitteln,
00:31:32: damit das eine Behörde mal prüft.
00:31:34: Natürlich wird das eine Zeit lang dauern
00:31:36: und solche Dinge ziehen sich meistens relativ
00:31:37: lang hin, aber am Ende des Tages ist die
00:31:40: Wahrscheinlichkeit, dass man bei solchen
00:31:41: offensichtlichen Dingen, wie bei der Terminvereinbarung
00:31:44: beim Arzt, der einem sonst einfach sagt,
00:31:46: du kannst hier nicht behandelt werden,
00:31:47: auf jeden Fall eine höhere Chance hat zu gewinnen,
00:31:51: als zu sagen, dass du hier nicht behandelt werden kannst.
00:31:52: Das ist eine große Herausforderung,
00:31:53: um das zu verlieren.
00:31:54: Und auch wenn das ein bisschen umständlich ist,
00:31:55: sorgt es eben in Zukunft vielleicht dafür,
00:31:58: dass solche Urteile dann dafür sorgen,
00:32:00: dass sich andere automatisch dran halten müssen.
00:32:03: Und das Gleiche gilt im Internet,
00:32:04: bei den Cookie-Bannern, das Gleiche gilt bei Apps,
00:32:06: bei jeder Form von Technologie,
00:32:08: jeder Form von Software, jedes Betriebssystem
00:32:10: verlangt von einem Nutzungsbedingungen zu akzeptieren,
00:32:13: in denen hanebüchen der Quatsch drinsteht,
00:32:15: der rechtlich nicht gültig ist.
00:32:17: Also wenn wir aktiv werden,
00:32:19: können wir da auf jeden Fall was bewegen.
00:32:21: Und ich denke...
00:32:24: Vielleicht noch eine Anmerkung,
00:32:25: weil wenn es um den Arzt geht,
00:32:26: dann bin ich mir relativ sicher,
00:32:28: dass man da ein Eilverfahren anstreben kann.
00:32:30: Eilverfahren sind normalerweise nur,
00:32:33: sagen wir mal, erfolgsversprechend,
00:32:34: wenn man auch darauf angewiesen ist,
00:32:37: dass dieses Urteil sozusagen erlassen wird,
00:32:39: damit man eben, damit dieses Problem abgestellt wird.
00:32:42: Und beim Arzt sehe ich das schon.
00:32:44: Definitiv.
00:32:45: Weil ich meine, ich friss oder stirb, sage ich da mal.
00:32:47: Ich möchte aber kein Gift fressen.
00:32:49: Ja, ja, genau.
00:32:50: Das halte ich schon für sehr...
00:32:51: Ja, das ist ja dringend, sage ich mal, dieses Problem, ja.
00:32:53: Also insofern, da geht es dann deutlich schneller
00:32:56: als beim normalen Verfahren.
00:32:57: Wie gesagt, es sollten einfach mehr Menschen
00:33:00: auch mal über die Schwelle der Beschwerde
00:33:02: bei einer Datenschutzbehörde hinausdenken.
00:33:04: Immer nur eine Beschwerde.
00:33:06: Die Behörden, die werden meistens nicht tätig.
00:33:08: In wichtigen Fällen kann man es machen.
00:33:10: Und bei so einer Beschwerde muss ich noch dazu sagen,
00:33:11: die meisten Menschen geben sich zu wenig Mühe,
00:33:13: so eine Beschwerde zu erfassen
00:33:14: und wissen vielleicht auch zu wenig darüber.
00:33:17: Die Behörden bearbeiten Beschwerden nicht,
00:33:18: die einfach nur mal in 20 Minuten hingeschrieben
00:33:21: wurden.
00:33:22: Die haben keine große Chance auf Erfolg.
00:33:24: Deswegen entweder eine sehr fundierte Beschwerde
00:33:27: im Einzelfall mal oder am besten mit dem Anwalt sprechen.
00:33:31: Es gibt viele, die machen kostenlose Erstberatungen.
00:33:33: Und dann, wenn der Anwalt das für aussichtsreich hält,
00:33:38: das sagt er einem nämlich dann, dann kann man dagegen klagen.
00:33:40: Es ist auch...
00:33:41: Ich bin auch der Letzte, der gegen irgendwas klagt,
00:33:42: wenn der Anwalt sagt, das ist nicht vielversprechend.
00:33:44: Man sollte also jetzt nicht so ein Prozesshansel sein
00:33:47: oder sowas, ja.
00:33:48: Da hat der Anwalt auch keinen Spaß mit.
00:33:50: Ja.
00:33:51: Wenn der Anwalt sagt, der Anwalt sagt einem seine Einschätzung
00:33:53: und wenn man auch, wenn man eine andere Meinung hat
00:33:55: und der Anwalt sagt, es ist nicht vielversprechend,
00:33:57: dann sollte man sich ein anderes Thema suchen.
00:33:58: Aber wenn es vielversprechend oder aussichtsreich ist,
00:34:01: dann sollte man draufgehen.
00:34:02: Wunderbar.
00:34:03: Ich würde sagen, damit haben wir so ziemlich alle Dinge besprochen,
00:34:10: die mit diesem neuen Cookie-Banner-Urteil zu tun haben.
00:34:13: Ich hoffe, dass alle, die uns zugehört haben,
00:34:15: jetzt so ein bisschen bessere Einschätzung haben davon,
00:34:17: welche Cookie-Banner, bei denen ihr auf Akzeptieren klickt,
00:34:20: welche wirklich koscher sind und welche nicht.
00:34:22: Und sonst bleibt nur zu sagen, benutzt einen Safe-Browser,
00:34:25: der eure Tracker blockiert, egal ob ihr auf Akzeptieren
00:34:28: oder Ablehnen klickt.
00:34:29: Die funktionieren immer wunderbar.
00:34:31: Und ich kann nur sagen, ich kann jede Webseite ganz normal benutzen
00:34:36: und meine Informationen werden trotzdem nicht getrackt.
00:34:38: Von daher, also da geht euch nichts verloren,
00:34:42: außer dass ihr ein bisschen mehr Privatsphäre im Internet habt.
00:34:44: Richtig.
00:34:45: Und ja, in diesem Sinne würde ich sagen, viel Spaß.
00:34:47: Ja, vielen Dank.
00:34:48: Danke.
00:34:49: Danke.
00:34:50: Viel Spaß an diesem Dienstag und bis zum nächsten Mal.
00:34:53: Was meinst du, Klaus?
00:34:54: Ja, hat mich sehr gefreut, Stephan, dass wir darüber sprechen konnten.
00:34:59: Und solange jetzt alle wissen, was sie tun müssen,
00:35:02: um ihre Daten zu schützen, denke ich, haben wir doch schon
00:35:04: ein paar nützliche Informationen geliefert.
00:35:05: Auf jeden Fall.
00:35:07: In diesem Sinne, liebe Leute, macht es gut.
00:35:09: Ciao, ciao.
00:35:10: Tschüss.
00:35:11: Das war Datenschutz Deluxe.
00:35:12: Du willst mehr spannende Themen oder Kontakt zu uns?
00:35:13: Dann besuche Klaus' Webseite www.dr-dsgvo.de.
00:35:14: Und wenn du noch Fragen hast, dann schreib sie uns in die Kommentare.
00:35:15: Wir sehen uns im nächsten Video.
00:35:16: Bis dann.
00:35:17: Ciao, ciao.
00:35:18: Tschüss.
00:35:20: Stephane Besnik.
00:35:20: Sie ist Klaus' Webseite.
00:35:21: Sie hat auch seinen Blog, Dr. DSGVO.
00:35:22: Und Stephane Besnik hat seine YouTube-Kanale Datenschutz ist Pflicht.
00:35:26: Bis zum nächsten Mal.
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